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Batterien wechseln, anstatt sie zu laden – das gab es doch schon mal?! Und ging das nicht schief? Diese Fragen hört man oft, wenn es um das Konzept des Akkutauschs geht. Und auch, wenn man beide Fragen mit „ja“ beantworten muss, hat sich die Technologie dennoch enorm weiterentwickelt, womit die Karten neu gemischt werden könnten. Federführend treibt hier ein chinesischer Newcomer diese Technologie voran.
Die Idee, Batterien zu wechseln, anstatt zu laden, ist so alt wie die Elektromobilität selbst. In folgenden Video ist ein manueller Batterietausch dargestellt. Das Video stammt offenbar aus dem Jahr 1943. Bei dem Fahrzeug soll sich um ein Taxi in Barcelona, Spanien, handeln.
Der Mercedes LE 306 wurde in kleiner Stückzahl für die olympischen Spiele 1972 in München gebaut und u. a. als Shuttle-Busse eingesetzt. Die 860 Kilogramm schweren Blei-Batterien mit 22 kWh Energieinhalt wurden mittels der „Durchschiebe-Querwechseltechnik“ getauscht.
Einige solcher Batteriewechselstationen wurden um das Jahr 2010 herum von Better Place in Dänemark und Israel aufgebaut und betrieben. Die Wechselstationen waren in etwa so groß wie eine Waschstraße. Hier konnten speziell umgerüstete Renault Fluence Z.E. innerhalb weniger Minuten ihre leeren Batterien gegen geladene tauschen.
Obwohl einige Stationen aufgebaut wurden, ging das Unternehmen nach kurzer Zeit pleite. War es vielleicht zu früh für diese Technologie?
Das chinesische Elektroauto-Startup Nio setzt auf ein standardisierten Akku für seine Produktpalette, der in sogenannten Nio Power Swap Stations (PSS) getauscht werden kann. Über 1.100 PSS hat Nio bereits in China in Betrieb genommen und hier bereits über zwölf Millionen Wechsel durchgeführt.
Eine PSS kann pro Stunde bis zu 13 Batteriewechseldurchführen und pro Tag über 300 Wechsel durchführen. Derzeit gibt es die Modelle mit einem 75- und einem 100-kWh-Akku. Später soll ein 150-kWh-Batteriepaket folgen.
In Europa sollen bis Ende 2022 immerhin 20 PSS installiert werden, Ende 2023 soll die Zahl auf 120 anwachsen. Schon 2025 sollen über 1.000 Stationen außerhalb Chinas installiert werden, davon die meisten in Europa.
Aktuell befinden sich an folgenden Standorten PSS von Nio in Deutschland:
Mehr zu den Nio-Fahrzeugen:
Der Aachener E-Auto-Hersteller e.Go Mobile bietet für den Kleinwagen Life einen manuellen Batteriewechsel innerhalb einer Stunde an. Beim Nachfolgemodell e.wave X soll es bei den besser ausgestatteten Varianten später auch einen automatischen Batteriewechsel geben. Hier kooperiert e.Go mit dem US-Start-Up Ample.
Einen Artikel zum Thema Batteriewechselstationen haben wir zuletzt in der Ausgabe 02/2021 der Elektroautomobil veröffentlicht. Zum EAM-Shop…
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