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EAM 06/2024 - Dezember/Januar
Winzig war einmal: Mit dem neuen Smart #1 erfindet sich die Marke neu und strebt mit dem ersten Kompakt-SUV auf das internationale Parkett. Mit welchen Highlights das gelingen soll, konnten wir bei der Weltpremiere in Berlin in Erfahrung bringen.
Der Smart #1 (ausgesprochen: „Hashtag One“) ist die erste Gemeinschaftsentwicklung von Mercedes-Benz und Geely. Während für das Design das Team aus Sindelfingen verantwortlich zeichnete, stammt der technische Unterbau vom Chinesischen Teil der Marke. Der #1 basiert auf Geelys SEA-Plattform (= Sustainable Experience Architecture), die unterschiedliche Radstände, Antriebsvarianten und Batteriegrößen ermöglicht.
Mit einer Außenlänge von jetzt 4,27 Meter ist der neue Smart endgültig dem Klein- und Kleinstwagensegment entwachsen und buhlt nun unter den Kompakten um Kundschaft. An attraktiver Konkurrenz mangelt es nicht. In dieser Größenordnung tummeln sich andere kompakte SUVs, wie der Hyundai Kona, der Opel Mokka-e oder der kürzlich vorgestellte Kia Niro EV. Und auch die Kompakten vom Schlage eines Renault Megane Electric oder VW ID.3 gehören zum direkten Umfeld.
Doch zurück zum Smart. Der bisherigen Logik folgend hätte dieser auch forfive heißen können, denn jetzt finden bis zu fünf Personen im Innenraum Platz. Probesitzen durften wir zwar noch nicht, doch der lange Radstand von 2,75 Meter und der erste Blick in den Fond verspricht üppige Beinfreiheit. Laut Smart liegt diese auf dem Niveau der Mercedes E-Klasse.
Dazu überzeugt der #1 mit einer hohen Variabilität: Die Rücksitzbank kann im Verhältnis 40 zu 60 umgeklappt und verschoben werden, das Volumen des Gepäckabteils dahinter variiert zwischen 273 bis 411 Liter. Der mittlere Sitz wurde zusätzlich mit einer Durchreiche versehen. Der Kofferraum besteht aus zwei Ebenen, denn unter der flachen, ersten Etage verbirgt sich ein etwas zerklüftetes Zusatzfach für kleinere Gegenstände. Unter der Fronthaube gibt es noch einen Frunk, wobei dieser mit 15 Litern äußerst knapp bemessen ist. Hier wird kaum das serienmäßige Mode-3-Ladekabel hineinpassen.
Wirft man eine Blick auf das Datenblatt, wird schnell klar, dass die SEA-Plattform ein ernsthafter Gegenentwurf zu VWs MEB und Renault-Nissans CMP-EV-Architektur ist. Der Antrieb sitzt beim #1 an der Hinterachse, was eine hohe Agilität verspricht. Zum Start sind es satte 200 kW, womit der Smart #1 vom Start weg zum leistungsstärksten Kompaktstromer mutiert, wenn wir bestimmte Allradmodelle außen vor lassen. Von 0 auf 100 km/h geht es in 6,8 Sekunden, abgeregelt wird das SUV erst bei 180 km/h.
Auch bei der Batteriegröße sortiert sich der Smart im Bereich der Konkurrenz ein. Zum Start wird es den #1 ausschließlich mit der 66-kWh-Batterie geben, mit der 420 bis 440 Kilometer nach WLTP möglich sein sollen. Später wird ein günstigeres Einstiegsmodell mit kleinerem Akku folgen.
Maßstäbe setzt der bislang größte Smart auch bei der Ladeleistung. Am DC-Schnelllader zieht sich der Stromer bis zu 150 Kilowatt in der Spitze, um den Akku in unter einer halben Stunde von 10 auf 80 Prozent aufladen zu können. Es ist noch nicht so lange her, das wurde der Audi e-tron für diese Ladeleistung und Ladezeit hoch gelobt. Jetzt gibt es die satte Ladepower schon in klein, auch wenn die durchschnittliche Ladeleistung mit etwa 90 bis 95 kW unterhalb der des Audis liegt.
Und auch das Wechselstromladen geht äußerst flott vonstatten. Serienmäßig komm der #1 mit einem dreiphasigen 22-kW-Bordlader. Hier muss man mit nur drei Stunden Ladezeit rechnen, um den Akku von 10 auf 80 Prozent zu bringen. Blockiergebühren an der Ladesäule verlieren damit ihren Schrecken.
Apropos Gebühren: Einen Listenpreis hat Smart zwar noch nicht kommuniziert, doch strebt man – zumindest für den deutschen Markt – monatliche Leasingraten in Höhe von 200 bis 350 Euro an, je nach geltenden Förderbedingungen, denn ausgeliefert wird der #1 erst ab Anfang 2023. Zum Start wird es die europaweit auf 1.000 Exemplare limitierte Launch Edition und die praktisch voll ausgestattete Premium Edition geben. Die Launch Edition kann bereits reserviert werden.
Der zentrale 12,8-Zoll-Bildschirm ist das zentrale Bedienelement. Während Polestar, Volvo oder Renault (im neuen Megane) bei der Infotainment-Software inzwischen den Schulterschluss mit Google gesucht haben, setzt Smart auf ein eigenes Betriebssystem, das jedoch auf Android basiert. Das Infotainmentsystem ist Over-the-Air-updatefähig (OTA), was übrigens für 75 Prozent der Steuergeräte an Bord des #1 gilt.
Für den Smart wird es einen eigenen App-Store geben, aus dem man Apps für Spiele, Podcasts, Videos, usw. installieren kann. Eine Smartphone-Spiegelung per Apple CarPlay oder Android Auto ist bisher nicht geplant. Hier verspricht der Hersteller eine nahtlose Sofwareintegration – vom Kauf, über die App-Anbindung bis hin zum Infotainment. Ob die Software hält, was bei der Weltpremiere versprochen wurde, wird man erst zum Auslieferungsstart in einem guten Jahr herausfinden können. Der erste, rein optische Eindruck fällt jedenfalls positiv aus.
Doch nur weil man erwachsen geworden ist, muss man noch lange nicht seinen Sinn für Humor verlieren. Dass dachte sich auch das Smart-Entwicklungsteam und hat daher einen niedlichen, kleinen Fuchs auf den Bildschirm programmiert, der am rechten, unteren Ecke des Screens auf Abruf bereit steht. Er ist der persönliche Assistent, mit dem man per Sprachbefehl interagieren kann. Was er einem wohl sagen wird?
Sicher, der Smart #1 ist nicht mehr das, was man im Kopf hat, wenn man an die Marke mit dem ultrakurzen City-Car denkt. Doch bewahrt sich der #1 eine Menge des Charmes und überträgt diesen auf ein lukrativeres Segment. Damit entwächst Smart den Kinderschuhen und mutiert so zum vollwertigen Erstwagen. Betrachtet man ihn aus diesem Winkel, so steht man vor einem geschmackvoll-modern gezeichnetem Kompakten mit einem vielversprechenden Innenraumkonzept und attraktiver Technik. Wenn jetzt noch der Preis stimmt, kann nicht mehr viel schief gehen.
Und alle, die sich auf einen Nachfolger des seligen Fortwos freuen, sei gesagt: Smart wollte die Entwicklung des Nachfolgemodells zwar nicht offiziell bestätigen – aber auch nicht dementieren. Das letzte Wort ist anscheinend noch nicht gesprochen.
Fotos: Smart, Elektroautomobil
Technische Daten | |
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Fahrzeugbezeichnung: | Smart #1 |
Fahrzeugbeschreibung: | fünftüriger, fünfsitziger Kompakt-SUV |
ANTRIEB | |
Bauart: | Hinterradantrieb |
Leistung: | 200 kW |
Drehmoment: | 343 Nm |
BATTERIE & LADESTANDARD | |
Energieinhalt (brutto/netto): | 66 kWh/– |
Batteriegarantie: | – |
Garantierte Batteriekapazität: | – |
Wärmemanagement: | Flüssig-Thermalmanagement |
Ladestandard AC: | Typ 2 22 kW 3p |
Ladestandard DC: | CCS 150 kW |
Ladezeit AC 22-kW-Ladestation 10-80 %: | < 3 h |
Ladezeit DC 150-kW-Ladestation 10-80 %: | < 30 min |
FAHRLEISTUNGEN | |
Höchstgeschwindigkeit: | 180 km/h |
Beschleunigung (0-100 km/h): | 6,8 s |
REICHWEITE & VERBRAUCH | |
WLTP: | 420–440 km |
NEFZ: | N/A |
EPA: | N/A |
Verbrauch (WLTP): | N/A |
ABMESSUNGEN & GEWICHT | |
Länge x Breite (ohne Spiegel) x Höhe: | 4,270 m x 1,822 m x 1,636 m |
Radstand: | 2,750 m |
Wendekreis: | N/A |
Gepäckraum: | 411 l |
Frunk: | 15 l |
Leergewicht: | 1.820 kg |
Zuladung: | 525 kg |
Anhängelast (gebremst/ungebremst): | N/A |
cW-Wert: | 0,29 |
cW x A: | N/A |
PREIS | |
Verfügbarkeit: | DE: Marktstart 2023, Reservierungen bereits möglich |
Deutschland: | N/A |
Österreich: | N/A |
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