Vorstellung: Opel Mokka-e

24.09.2020 von Marcus Zacher

Lust auf einen Mokka?

Der Opel Mokka-e ist der Vorreiter des neuen Opel Designs. Elektroautomobil war bei der Premiere dabei und konnte bereits Platz im neuen Kompakt-SUV nehmen. Unterm Blech gibt es jedoch wenig neues.

Der neue Opel Mokka soll das wiedergewonnene Selbstbewusstsein der Marke repräsentieren. In den letzten zwei Jahren lief es gut für die Rüsselsheimer und das neue Markendesign, das mit dem Mokka eingeführt wird, darf daher auch als Ausdruck des aktuellen Erfolges verstanden werden.

Opel Mokka-e | Schriftzug

Das Design: Inspiriert von der Historie

Dazu hat Opel den nur noch 4,15 Meter langen Mokka neu positioniert, ihn optisch und technisch verschlankt und sich beim Design stark an der 2018er Studie GT X Experimental orientiert. Kurze Überhänge, knackige Proportionen und der optisch flache Aufbau machen jedenfalls Lust auf mehr. Gerade in Kombination mit der schwarz abgesetzten Motorhaube und dem typischen Crossover-Zierrat, wie den ausgestellten Radhäusern und der Schwellerverkleidung, fällt der Mokka-e optisch auf.

Als erstes Fahrzeug der Opel-Palette darf der Mokka auch das neue Markengesicht, genannt „Opel-Vizor“, zur Schau stellen. Das geschlossene Panel, das sich zwischen den Scheinwerfern erstreckt und sich nach vorne im Opel-Blitz zuspitzt, war zwar bereits bei der erwähnten Studie zu sehen, doch liegt die Idee dazu viel weiter zurück.

Der Opel Manta A, das Sportcoupé der 70er Jahre, verfügte ebenfalls über ein ähnliches Frontdesign und darf als Vorlage für das neue Markengesicht angesehen werden. Die Standardfarbe für den Mokka-e, das „Matcha Grün Metallic“, passt nicht nur zum grünen Verständnis des Elektroautos, sondern wird auf den Opel „Laubfrosch“ zurückgeführt. Der neun Kilowatt starke Kleinwagen aus dem Jahr 1924 wurde ausschließlich in grün ausgeliefert.

Die E-Technik: Aus dem PSA-Baukasten

Unter dem Blech versteckt sich wenig neues. Da der Mokka-e auf der CMP-Plattform (CMP: Common Modular Platform) des PSA-Konzerns basiert, teilt er sich die Technik und die grundlegenden technischen Daten mit seinen Konzerngeschwistern.

So findet im Unterboden eine 50 kWh große Batterie Platz, die aus 216 Zellen zusammengesetzt wird, die wiederum in 18 Zellmodulen zusammengefasst werden. Die prismatischen Zellen werden vom chinesischen Lieferanten CATL an PSA geliefert. Die Zellmodule werden intern gefertigt und die Fertigung der Batteriepakete erfolgt jeweils nahe am eigentlichen Produktionswerk des Fahrzeugs, um hohen Logistikaufwand zu vermeiden. Im Falle des Mokka-e ist das das französische Werk Poissy bei Paris.

Von den 50 kWh (Brutto-Energieinhalt) sind 46,2 kWh nutzbar (Netto-Energieinhalt). Damit kommt der Mokka-e bis zu 324 Kilometer weit gemäß der WLTP-Norm. Der Antrieb erfolgt über die Vorderräder mit einer 100 kW und 260 Nm starken permanenterregten Synchronmaschine. Diese volle Leistung steht jedoch nur im Sport-Modus zur Verfügung, im Normal-Modus sind es 80 kW und im Eco-Modus bleiben noch 60 kW übrig.

Opel Mokka-e | Technik

Im Sportmodus beschleunigt der Mokka-e in 3,7 Sekunden auf 50 und in 9,0 Sekunden auf 100 Kilometer pro Stunde. Bei 150 km/h wird der Mokka-e abgeregelt. Fahrdynamisch soll der Mokka sich dennoch weiterentwickelt haben. So wurde die Vorderachse neu abgestimmt um ein verbessertes Handling zu ermöglichen. Inwiefern dies zum Opel Corsa-e einen Unterschied macht, muss eine erste Ausfahrt zeigen.

Serienmäßig wird der Mokka-e in Deutschland mit dem dreiphasigen 11-kW-On-Board-Lader ausgestattet, der die Batterie in ungefähr fünf Stunden und 15 Minuten auf 100 Prozent aufladen kann. Das hebt ihn vom Corsa-e ab, der als Basis nur einen einphasigen Bordlader erhält. Für die Gleichstrom-Schnellladung wird serienmäßig ein CCS-Ladeanschluss verbaut, der bis zu 100 kW Ladeleistung ermöglicht. Damit soll sich der Mokka-e in 30 Minuten auf 80 Prozent des Ladezustands aufladen lassen.

Opel Mokka-e | Cockpit

Der Innenraum: Enger als gedacht

Gespannt waren wir auf die erste Sitzprobe. Nimmt man hinter dem Lenkrad Platz, gibt es zunächst wenig neues. Das Hauptinstrument ist – wie auch beim Corsa-e – volldigital und zwischen sieben und zwölf Zoll groß. Der Infotainment-Touchscreen misst serienmäßig ebenfalls sieben Zoll und lässt sich auf Wunsch auf zehn Zoll erweitern. Optisch zusammengefasst werden die beiden Displays durch das sogenannte „Opel Pure Panel“, was funktional aber keinen großen Unterschied zu den getrennten Bildschirmen im Corsa-e macht.

Etwas reduzierter ist die Mittelkonsole, bei der der Gangwählhebel entfernt und durch einen großen Kippschalter ersetzt wurde. Daneben befindet sich noch die Schaltwippe für die erwähnten Fahrmodi. Insgesamt wirkt das Cockpit etwas moderner, schlanker und technisch kühler als im Corsa, wozu auch die weniger dominanten Lüftungsdüsen ihren Anteil beitragen.

Überraschend umständlich ist das Entern der zweiten Reihe. Die Türausschnitte sind kleiner als im Corsa, weshalb gerade Erwachsene beim Einstieg etwas Mühe haben. Die hinteren Kopfstützen lassen sich außerdem nicht weit genug herausfahren und drücken so in den Rücken. Auch die Fuß-, Bein- und Kopffreiheit ist eher knapp bemessen. Sicherlich werden nicht häufig vier Erwachsene im Mokka unterwegs sein, doch in Summe macht der neun Zentimeter kürzere Corsa-e hier im Fond einen etwas luftigeren Eindruck.

Der Größenvorteil macht sich jedoch im Kofferraum bemerkbar. Der zweistufige Kofferraumboden gibt auf Wunsch bis zu 310 Liter Ladevolumen frei oder ermöglicht einen ebenen Ladeboden, falls die Rücksitze (im Verhältnis 60:40) umgeklappt werden. Dann können bis zu 1.060 Liter eingeladen werden.

Opel Mokka-e | Heckansicht

Preise und Ausstattung: Bestellbar ab 32.990 Euro

Der Konfigurator ist ab sofort geöffnet. Die Preise für den einfachsten Mokka-e starten bei 32.990 Euro – inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer, da die Auslieferungen erst zum Frühjahr 2021 erfolgen. Immer an Bord ist der dreiphasige 11-kW-Lader, der beim Opel Corsa-e 1.190 Euro (inkl. 19 % MwSt.) Aufpreis kostet, ein 1,8-kW-Notladekabel für die Schuko-Steckdose und der CCS-Anschluss.

Ebenfalls serienmäßig sind LED-Scheinwerfer, ein Spurhalte-Assistent, die Verkehrszeichenerkennung und ein Bluetooth-Radio mit Touchscreen. Wer mehr möchte, kann sich durch insgesamt vier weitere Ausstattungslinien (Edition, Elegance, GS Line und Ultimate) und diverse Extras nach oben arbeiten. Gerade Ultimate lässt keine Wünsche mehr offen, doch dann beträgt der Listenpreis auch 41.220 Euro (inkl. 19 % MwSt.).

In jedem Fall können noch 9.570 Euro für den Umweltbonus abgezogen werden. Der günstige Mokka-e liegt damit bei 23.420 Euro, der teuerste bei 31.650 Euro.

Fazit: Der stylischere Corsa-e

Optisch lässt der Mokka-e den Corsa-e klar zurück. Das moderne, selbstbewusste Styling gefällt. Da sich der Mokka-e als Kompakt-SUV in einem äußerst beliebten Segment tummelt und der Aufpreis zum konservativeren Corsa-e vergleichsweise gering ausfällt, würde es nicht überraschen, wenn sich das SUV bei den Verkaufszahlen vor dem Kleinwagen platziert.

Das Styling ist jedoch der Hauptunterschied. Technisch sind die beiden Fahrzeuge nahezu identisch und auch der Platzvorteil beschränkt sich auf den größeren Kofferraum. Es ist daher reine Geschmackssache, für welche Variante man sich entscheidet.

Übrigens: Wir haben den Opel Corsa-e ausführlich getestet. Den kompletten Testbericht inklusive Verbrauchsmessungen und Ladekurven lesen Sie in Ausgabe 06/2020 der Elektroautomobil, erhältlich ab 03. Dezember 2020 am Kiosk und als E-Paper (Android/Apple).

Alternativen
  • Hyundai Kona Electric 39,2 kWh: 100 kW Leistung, 305 km Reichweite, ab 34.850 Euro
  • DS 3 Crossback E-Tense: 100 kW Leistung, 332 km Reichweite, ab 38.390 Euro
  • Kia e-Soul 39,2 kWh: 100 kW Leistung, 276 km Reichweite, ab 33.990 Euro

Alle Preise inkl. 19 % MwSt.

Opel Mokka-e
Technische Daten
Fahrzeugbezeichnung: Opel Mokka-e
Fahrzeugbeschreibung: fünftüriges, fünfsitziges Kompakt-SUV, Frontantrieb
ANTRIEB
Bauart: 1x permanenterregte Synchronmaschine
Leistung: 100 kW
max. Drehmoment: 260 Nm
BATTERIE & LADESTANDARD
Energieinhalt (brutto/netto): 50 kWh/46,2 kWh
Wärmemanagement: Flüssig-Thermalmanagement
Ladestandard AC: Typ 2 11 kW 3p
Ladestandard DC: CCS 100 kW
Garantie: 8 Jahre oder 160.000 km (SoH >70 %)
FAHRLEISTUNGEN
Höchstgeschwindigkeit: 150 km/h
Beschleunigung (0-100 km/h): 9,0 s
REICHWEITE & VERBRAUCH
NEFZ: N/A
EPA: N/A
WLTP: 318-324 km
Verbrauch (WLTP): 17,8-17,4 kWh/100 km
ABMESSUNGEN & GEWICHT
L x B (ohne Spiegel) x H: 4,151 x 1,791 x 1,532 m
Luftwiderstandsfläche (cW x A): N/A
Luftwiderstandsbeiwert (cW): 0,32
Gepäckraum: 310-1.060 l
Leergewicht: 1.598 kg
Anhängelast (gebremst/ungebremst): -
PREIS
Deutschland: ab 32.990 € (inkl. 19 % MwSt.)
Österreich: N/A
  1. Paul Müller sagt:

    Wie transportiere ich meine Elektroräder? Ansonsten schickes Auto.

    1. Marcus Zacher sagt:

      Für die kompakten Elektromodelle des PSA-Konzern gibt es leider weder Dachträger noch Anhängerkupplung. Das gilt auch für den Opel Mokka-e.

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