Sieg bei der 24h e-competition

04.11.2022 von Marcus Zacher

Das Team von Elektroautomobil holt den ersten Platz

271 Runden, 24 Stunden, 14 Teams, ein Sieger: Das Team von Elektroautomobil holt bei der zweiten ADAC 24h e-competition am Hockenheimring den ersten Platz mit einem BMW i4.

Besser hätte es nicht laufen können: Zum ersten Mal hat Elektroautomobil an einem Elektroauto-Wettbewerb teilgenommen – und diesen auf Anhieb gewinnen können. Denn unsere fünf Fahrerinnen und Fahrer standen nach 24 Stunden mit dem BMW i4 eDrive40 ganz oben auf dem Treppchen. Dabei war die Konkurrenz stark und dem Team knapp auf den Fersen. Aber der Reihe nach.

Der Wettbewerb

Die ADAC 24h e-competition ist ein Gleichmäßigkeitswettbewerb für Serien-Elektrofahrzeuge, der den Schwerpunkt auf möglichst effizientes Fahren legt. Die Teams starten mit ihren serienmäßigen Elektroautos in vier Fahrzeugklasse, A bis D, in denen sie abhängig von der nutzbaren Batteriekapazität ihrer Fahrzeuge eingeteilt werden. Es gewinnt, wer innerhalb der 24 Stunden die meisten Runden auf der Grand-Prix-Strecke des Hockenheimrings absolvieren kann. Außerdem wird ein Siegerteam für jede Fahrzeugklasse gekürt.

Die Schwierigkeit wird erhöht, da in der Box als Lademöglichkeit ausschließlich 22-kW-Drehstromdosen zur Verfügung stehen, die mit einem mobilen AC- oder DC-Ladegerät angezapft werden können. Zwei Teams teilen sich dabei eine Drehstromsteckdose.

Aufgrund der vergleichsweise geringen Ladeleistung ist daher genaues Haushalten mit der Energie angesagt. Es gilt, genau den richtigen Kompromiss aus Effizienz und Geschwindigkeit zu finden. Eine knifflige Aufgabe.

Wir starteten nun bei der zweiten Veranstaltung der 24h e-competition vom 28. Oktober bis 30. Oktober 2022 (die erste Veranstaltung erfolgte Mitte Februar 2022, wir berichteten). Der Wettbewerb fand dieses Mal im Rahmen des e4 Testivals statt und wurde daher in zwei Läufe unterteilt. Der erste Lauf dauerte elf Stunden und wurde in der Nacht von Freitag auf Samstag absolviert. Der zweite Lauf dauerte 13 Stunden und wurde in der Nacht von Samstag auf Sonntag durchgeführt.

Das Siegerauto: der BMW i4 eDrive40

Zunächst einmal standen wir vor der Frage, mit welchem Fahrzeug wir starten könnten. Hier tat sich der BMW i4 eDrive40 nach dem großen EAM-Test in der aktuellen Ausgabe 05/2022 hervor. Er bringt alle Eigenschaften mit sich, die bei dem 24-stündigen Wettbewerb von Vorteil sind: Sein knackiges Fahrwerk und präzises Handling ermöglichen ein zügiges Durchfahren der Kurven. Die große Batterie mit 80,7 kWh nutzbarem Energieinhalt sortiert den i4 in der Fahrzeugklasse D ein und sorgt für eine hohe Reichweite. Der geringe Verbrauch von nur 13,8 kWh/100 km auf der EAM-Verbrauchsrunde (damit gehört er zu den effizientesten Fahrzeugen im EAM-Test) ist jedoch das schlagkräftigste Argument für den dynamischen Bayern. Freundlicherweise konnte uns BMW für dieses Event ein entsprechendes Fahrzeug zur Verfügung stellen.

Der Rennbericht

Start auf dem zwölften von 14 Plätzen

Der Startschuss für die 14 Teams fiel am Abend des 28. Oktobers. Unser erfahrener Teamcaptain Moritz Leicht steuerte den BMW von Startplatz zwölf aus in der kritischen Anfangsphase, in der sich das Feld erst einmal sortieren musste. In der Fahrzeugklasse D musste es unser BMW mit dem Jaguar I-Pace, dem Tesla Model Y Performance und dem Kia EV6 AWD aufnehmen. Harte Konkurrenz auf den Gesamtsieg gab es darüber hinaus in der Fahrzeugklasse C, in der sich die bekanntermaßen effizienten Koreaner vom Schlage eines Kia e-Niro, Kia e-soul und Kia Niro EV tummelten. Von daher war eine von Beginn an disziplinierte und effiziente Fahrweise erforderlich.

Im Laufe der ersten elf Stunden wechselten die EAM-Teammitglieder regelmäßig das Steuer. Neben dem Teamcaptain Moritz Leicht, der regelmäßig Gastbeiträge in der Elektroautomobil veröffentlicht und außerdem das größte Smart-Onlineportal (www.smart-emotion.de) unterhält, zählten Vanessa Oelmann (bekannt aus Social Media als Elektroauto Memes), EAM-Assistentin Ksenia Grakovskaya, EAM-Testfahrer Ingo Koch und EAM-Chefredakteur Marcus Zacher zum Team.

Zuverlässigkeit beim Laden dank effizienter Kostad-Ladestation

Nach einigen Stunden stand der erste Ladevorgang an. Hier wurden wir vom österreichischen Ladespezialisten Kostad mit der mobilen 22-kW-DC-Ladestation Kostad Unity20 Mobile unterstützt. Und nicht nur das: Kostad stellt uns mit Esat Kurbeg zusätzlich einen kompetenten Ladetechniker zur Seite, der sich um den Betrieb der Ladestation kümmerte. Allerdings hatte er bei dieser Veranstaltung relativ wenig zu tun, denn die Ladestation lief während des ganzen Events zuverlässig durch und holte mit ihrem hohen Wirkungsgrad von teils über 95 Prozent das Maximum aus der 22-kW-Drehstromdose.

So spulte das EAM-Team Runde um Runde ab und kletterte so langsam aber sicher im Ranking nach oben. Am Morgen des 29.10. und damit am Ende des ersten 11-stündigen Laufs gab es die erste Überraschung: das Team von Elektroautomobil stand auf dem ersten Platz.

Der zweite Lauf: erster Platz, aber leerer Akku

Doch war das nur ein Zwischenstand, denn der entscheidende, 13-stündige zweite Lauf folgte schließlich erst noch. Dazu kam, dass der Akku des BMW nach diesem Zeitraum zu nur noch zehn Prozent gefüllt und ein Nachladen zwischen den beiden Läufen nicht erlaubt war.

So starteten wir am Samstagabend zwar von Platz eins, allerdings mit fast leerer Batterie. Daher lag in den nächsten Stunden der Fokus auf das Aufladen des Fahrzeugs, der Kostad-Lader hatte also gut zu tun. Trotz der gezielten, aber dennoch vergleichsweise langen Ladevorgänge rutschte das EAM-Team dank der weiterhin effizienten Fahrweise nur wenige Plätze nach hinten. Zum Zeitpunkt des letzten und entscheidenden Ladevorgangs etwa vier Stunden vor Schluss lag die EAM-Mannschaft somit auf Platz drei.

Die letzten Stunden

Doch der große Akku des BMW i4 war für die letzte Phase des Wettbewerbs gewappnet, sodass das Team ohne weiteren Ladestopp und nur einen Fahrerwechsel die finalen Stunden absolvieren konnte. Die Teams von „Flotteladen“ mit dem Kia e-Niro und das ADAC Team 2 mit einem Kia e-Soul lagen noch vor uns, allerdings mussten diese noch einmal zum Laden in die Box. So konnten wir den Rückstand auf- und die beiden Teams letztlich überholen.

EAM-Chefredakteur Marcus Zacher lenkte den BMW dann in den letzten Runden über den Hockenheimring, nachdem sich das Team zuvor einen dünnen Puffer erarbeiten konnte. Doch die Kias kämpften sich ebenfalls wieder langsam an den BWM heran. Doch am Morgen des 30. Oktobers 2022 um 10:00 Uhr wurde die karierte Flagge geschwungen und der BMW i4 eDrive40 des Elektroautomobil-Teams überquerte nach 271 Runden und nur noch drei Prozent Restladung die Ziellinie mit einem nach 24 Stunden äußerst knappen Vorsprung von drei respektive fünf Runden. Gratulation!

Zu den Ergebnissen…

Zahlen, Daten, Fakten

Das Team legte in den 24 Stunden 271 Runden auf dem 4,57 Kilometer langen Hockenheimring zurück. Das ergibt eine Distanz von über 1.200 Kilometern – wohlgemerkt mit ausschließlich mit maximal 22 kW nachgeladener Energie. Der Durchschnittsverbrauch des BMW i4 lag dabei bei rund 16 kWh/100 km. Da der BMW i4 mit vollem Akku startete, lieferte die Kostad-Ladestation also rund 120 kWh Energie zusätzlich, was eine Gesamt-Ladezeit von etwa sechs Stunden ergibt.

Danksagung

Ein großes Dankeschön ergeht den fünf Teammitgliedern für ihren harten Einsatz bei der 24h e-competition und den tollen Erfolg, den das Team dabei erringen konnte.

Die gesamte Elektroautomobil-Redaktion dankt außerdem BMW für die unkomplizierte Bereitstellung des Wettbewerbsfahrzeugs.

Wir danken außerdem der Kostad Steuerungsbau GmbH für die Bereitstellung der Ladestation und der wertvollen personellen Unterstützung.

Vielen Dank an die Organisatorinnen und Organisatoren der 24h e-competition und des e4 Testivals für den reibungslosen Ablauf und die gelungene Veranstaltung.

Außerdem danken wir allen Teams für den fairen Wettbewerb und die kollegiale Stimmung.

Die nächsten Termine

Die nächste ADAC 24h e-competition findet am 10. bis 11. Februar 2023 am Hockenheimring statt. Das nächste e4 Testival ist für den 27. bis 29. Oktober 2023 geplant.

Fotos: e4 QUALIFICATION GmbH, M. Leicht, K. Grakovskaya, M. Zacher

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