Ankündigung: Sieben neue Ford-Stromer

18.03.2022 von Reinhold Hennig

Ford startet durch

Ford hat bis jetzt nur zaghafte Schritte in die E-Mobilität gewagt. Nach der Ausgründung der Elektrosparte in die neue globale Geschäftseinheit – Ford Model e – sieht es nun so aus, dass die Kölner richtig durchstarten wollen.

Aktuell kennen wir von Ford vollelektrisch nur den Mustang Mach-E und den E-Transit. Jetzt verkündet der Hersteller das sportliche Ziel: Sieben neue, vollelektrische Fahrzeuge will Ford bis 2024 herausbringen. Geplant sind drei Pkw und vier Nutzfahrzeuge.

Drei neue Elektro-Pkw

Beginnen wird die Stromer-Offensive mit einem mittelgroßen, fünfsitzigen Crossover, das ab 2023 im Ford Electrification Center in Köln produziert werden soll. Die Kölner wollen das Fahrzeug später im Jahr 2022 vorstellen. Dann werden wir auch den Namen des Stromers erfahren, der nach der Ankündigung auf der MEB-Plattform von Volkswagen aufgebaut werden wird. Mit einer Batterieladung soll das neue Crossover bis zu 500 Kilometer weit fahren können. Mehr verrät Ford derzeit noch nicht. Aber vermutlich können wir uns an den Daten der Volkswagen ID.-Serie, wie etwa dem VW ID.4 oder dem VW ID.5, orientieren.

Der etwas größere Sport Crossover soll dann im Jahr 2024 folgen. Das zweite vollelektrische Modell wird ebenfalls im Ford Cologne Electrification Center gefertigt und auf der MEB-Plattform aufbauen. Zu diesem Modell macht Ford keinerlei weitere Angaben. Aber da die Plattform die selbe ist, wird die Performance wohl dem kleineren Modell ähneln.

Für jedes der beiden Modelle plant Ford 600.000 Einheiten zu fertigen. Der Hersteller hat, einer Meldung zufolge, mit Volkswagen eine Vereinbarung zur Abnahme von 1,2 Millionen MEB-Plattformen innerhalb von sechs Jahren getroffen. Volkswagen hat bereits bekannt gegeben, zum Plattformanbieter in der Elektromobilität werden zu wollen. Ford will in das Ford Cologne Electrification Center etwa zwei Milliarden US-Dollar investieren.

Als Kompakt-Crossover soll es ab 2024 eine vollelektrische Version des meistverkauften Ford-Pkw-Modells in Europa, dem Puma, geben. Fertigen will Ford dieses Modell in seinem rumänischen Werk in Craiova. Der Elektro-Puma wird dabei nicht die Technik von VW nutzen, sondern auf einer eigenen (Misch-)Plattform stehen.

Vier neue Elektro-Nutzfahrzeuge

Im Nutzfahrzeugbereich will Ford bis 2024 vier neue Elektromodelle der beliebten Transit-Baureihe anbieten. 2023 soll der Transit Custom mit vollelektrischem Antrieb gebaut werden. Der bekannte Ein-Tonnen-Transporter wird damit zum umweltfreundlichen Lastesel. Im selben Jahr wollen die Kölner mit dem Tourneo Custom auch die Großraumlimousine elektrifizieren.

2024 bekommen dann mit dem Transit Courier auch die kleineren Transporter die E-Maschine eingepflanzt. Der Tourneo Courier, die Limousinen-Version des Kompakt-Vans, wird parallel dazu auch an den Start gehen.

All diese Nutzfahrzeuge sollen im Werk Craiova in Rumänien vom Band laufen. Dazu ist geplant, dass Ford Otosan (ein Joint Venture zwischen der Ford Motor Company und der Koç Holding) das Werk und die Fertigung in Craiova übernehmen wird. Mit diesem Schritt (der noch behördlich genehmigt werden muss) erhofft sich Ford eine Steigerung der Kapazität für Elektro- und Nutzfahrzeuge.

Neue Batteriefabrik

Damit Ford für diese ehrgeizigen Pläne auch genügend Stromspeicher zur Verfügung stehen, wollen Ford, SK On Co., Ltd. und die Koç Holding ein neues Joint Venture in der Türkei gründen und eine große Produktionsstätte für Nutzfahrzeugbatterien in Europa errichten. Die geplante Jahreskapazität soll 30 bis 45 Gigawattstunden liegen.

Nach diesen Ankündigungen wollen die Kölner also wirklich durchstarten. Aber da derzeit praktisch so gut wie keine technischen Daten genannt werden, können wir nur gespannt sein, wann Ford aussagekräftige Informationen zu den sieben neuen Stromern bekannt gibt.

Fotos: Ford

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