Vorstellung: Honda e:Ny1

24.05.2023 von Vanessa Lisa Oelmann

Der Unaussprechliche

Während „Honda e“ noch leicht zu merken war, kommt man beim Namen des neuen Elektromodells unweigerlich ins Stocken: Honda e:Ny1 haben die Japaner ihr kompaktes Elektro-SUV getauft. „Anyone“ soll diese Aneinanderreihung von Zahlen, Buchstaben und Sonderzeichen ausgesprochen werden und dem potenziellen Kunden signalisieren: Dieses Elektroauto passt zu jedem, auch zu dir.

Elektro-SUV im Verbrennerkleid

Der niedliche Retrolook des Honda e sorgt für vielerlei begeisterte Blicke, sagt aber nicht jedermann zu. Um die wachsende Kundennachfrage nach vollelektrischen Kompakt-SUV zu bedienen, setzt Honda daher beim neuen Modell auf ein massentaugliches Design, das sich an die bekannte Optik der Verbrenner-SUV annähert. Kurze Überhänge und eine coupéhafte Dachlinie charakterisieren das Exterieur des japanischen Stromers. Die H-Embleme wurden in schwarz-weiß gehalten, um eine eigenständige Designsprache für die künftigen elektrischen Modelle zu entwickeln. Am Heck prangt ein durchgehendes LED-Band, das Markenlogo weicht einem mittig platzierten Honda-Schriftzug.

Honda verspricht ein bemerkenswertes Platzangebot und hohen Komfort im Innenraum. Auf den bislang veröffentlichten Bildern wirkt das Interieur wertig und aufgeräumt. Haptische Knöpfe wurden auf ein Minimum reduziert, stattdessen erfolgt die Bedienung über einen vertikal positionierten 15,1-Zoll-Touchscreen. Die neu gestaltete Mittelkonsole bietet zahlreiche Ablagemöglichkeiten sowie Wireless Charging für das Smartphone des Fahrers.

Neue Frontmotor-Plattform

Der e:Ny1 basiert auf der neuen „e:N Architecture F“. Dabei handelt es sich um „eine spezielle Frontmotor-Plattform mit hochsteifer Karosseriestruktur, einem niedrigen Schwerpunkt und einer sorgfältig kontrollierten Unterboden-Aerodynamik“. Alle drei Faktoren sollen laut dem Autohersteller ein Fahrerlebnis „voller Fahrvergnügen und Vertrauen“ gewährleisten.

Durchschnittliche Fahr- und Ladeleistungen

Der Elektromotor des kompakten Stromers leistet 150 kW und liefert ein maximales Drehmoment von 310 Nm. Damit kann der e:Ny1 in 7,6 Sekunden auf 100 beschleunigt werden. Im Fahrzeugboden findet sich ein Lithium-Ionen-Akku mit einer Kapazität von 68,8 kWh, der eine WLTP-Reichweite von bis zu 412 Kilometern ermöglichen soll. Der Ladeanschluss befindet sich hinter dem angedeuteten Kühlergrill und bietet 11 kW an der städtischen Ladesäule sowie eine maximale DC-Ladeleistung von 78 kW. Etwa 45 Minuten benötigt man an der Schnellladestation, um den e:Ny1 von 10 auf 80 Prozent nachzuladen. Den kombinierten Verbrauch gibt Honda mit 18,2 kWh/100 km an.

Marktstart und Preis noch nicht bekannt

Ein genaues Startdatum für den e:Ny1 in Europa gibt es noch nicht und Informationen bezüglich des Einstiegspreises hat Honda bislang auch nicht kommuniziert. Angesicht des unangemessen hohen Basispreises des Honda e bleibt allerdings zu hoffen, dass die Preisgestaltung des zweiten Elektromodells der Marke nicht ebenso ambitioniert ausfällt. Sonst könnte es schwierig für den japanischen Newcomer werden, sich gegen den Hyundai Kona Elektro und Kia Niro EV sowie andere etablierte Player im elektrischen Kompaktsegment zu behaupten.

Fotos: Honda

Quelle: Pressemitteilung Honda vom 12. Mai 2023

Technische Daten Honda e:Ny1
Fahrzeugbeschreibung: 5-türiges, 5-sitziges Kompakt-SUV
ANTRIEB
Antriebsart: Vorderradantrieb
Leistung: 150 kW
Drehmoment: 310 Nm
BATTERIE & LADESTANDARD
Energieinhalt (brutto/netto): 68,8 kWh/62,0 kWh
Ladestandard AC: Typ 2 11 kW 3p
Ladestandard DC: CCS 78 kW
Ladezeit DC 150-kW-Ladestation: 45 min (10–80 %)
FAHRLEISTUNGEN
Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h
Beschleunigung (0–100 km/h): 7,6 s
REICHWEITE & VERBRAUCH
Reichweite (WLTP): 412 km
Verbrauch (WLTP): 18,2 kWh/100 km
ABMESSUNGEN & GEWICHT
Gepäckraum: 346 l
PREIS & VERFÜGBARKEIT
Deutschland: N/A
Österreich: N/A
  1. Falk Strietzel sagt:

    Ich bin den e:ny1 im Frühjahr 2024 probegefahren. In diversen Videos habe ich die Aussprache des Modellnamens als „anyone“ gehört. Honda mag die Aussprache angeblich wohl nicht so gern.
    Der Listenpreis ist zwar mittlerweile auf unter 40k€ gesenkt worden und auf mobile.de gibt es derzeit ein paar Tageszulassungen für unter 30k€.
    Kaufen würde ich den selbst für weniger als 20k€ nicht und zwar aus zwei Gründen:
    Das laute Sirren des Elektromotors und das ständige Gebimmel der Tempo-Warnung.
    Ich hätte das Auto 2 Stunden testen können, hab ihn aber nach 45 Minuten wieder zurückgebracht.
    Ich hab den Verkäufer dann gefragt, warum das unterhalb von 30km/h vorgeschriebene Warngeräusch für Fußgänger im Innenraum präsenter ist als außen und warum es oberhalb von 30km/h nicht deaktiviert wird. Die Antwort des Verkäufers war, dass das normale Arbeitsgeräusch des Elektromotors ist. Mal abgesehen von dem Gebimmel, war das der Hauptgrund warum ich das Auto vorzeitig zurückgebracht habe. Ich habe davon nämlich Kopfschmerzen bekommen.
    Zum Thema Gebimmel habe ich den Verkäfer gefragt, in welchem 5. Untermenü sich denn der Schalter für die Deaktivierung der akustischen Tempowarung versteckt.
    Antwort des Verkäufers war: Lässt sich nicht ausschalten.
    Ich weiß, dass das Feature mittlerweile vorgeschrieben ist, aber wir alle wissen, dass die Verkehrszeichenerkennung eben nie zu 100% funktioniert und das es bei praktisch allen Herstellen noch Navi-Daten von anno dazumal verwendet werden, die falsche Tempolimits hinterlegt haben.
    Mit der unterirdischen Ladeleistung könnte ich evtl noch leben, wenn das der Zweitwagen wäre, der daheim geladen wird.
    Aber mit den oben genannten Probleme würde ich die Kiste nich mal geschenkt nehmen.
    Keine Ahnung, was Honda da geritten hat.

    1. Vanessa Lisa Oelmann sagt:

      Guten Mittag Herr Strietzel, danke für Ihren ausführlichen Kommentar. In unserer aktuellen Ausgabe (06/2024) haben wir den Honda e:Ny1 ausführlich getestet. Die lauten Geräusche des Elektromotors im Innenraum fielen ebenso auf wie die meist falschen Tempolimits. Für eine niedrige monatliche Rate oder als junger Gebrauchter könnte der e:Ny1 aber dennoch für gewisse Zielgruppen ein guter Zweitwagen sein. Schönen Tag Ihnen noch!

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