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Ford zeigte immer mal wieder Super-Sportwagen in der Hülle eines Transporters. Der Ford Pro Electric SuperVan hat zum ersten mal einen vollelektrischen Antriebsstrang statt eines Hightech-Verbrenners.
Seine Premiere feierte der Ford Pro Electric SuperVan auf der legendären, rund 1,9 Kilometer langen Bergstrecke, dem Hillclimb, auf dem Goodwood Festival of Speed. Der Highend-Sport-Transporter basiert auf der Plattform des neuen E-Transit Custom, auf der ein Rennsport-Chassis mit einem Stahlrahmen und einer Karosserie (die an den Transit Custom erinnert) aus leichten Verbundwerkstoffen daraufgesetzt wurde. Vier Elektromotoren, gespeist von einer flüssigkeitsgekühlten Batterie mit 50 kWh Kapazität, sorgen für den adäquaten Vortrieb. Bis zu 1.471 kW sollen das Geschoss in weniger als zwei Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen.
Um diese Leistung auf die Straße bringen zu können, haben die Entwickler Fahrwerk und Bremsanlage aus dem Motorsport eingesetzt. Auch der Innenraum entspricht der strengen Norm der FIA (Fédération Internationale d’Automobiles), inklusive Schalensitzen und Überrollkäfig. Trotzdem hat der Pro Electric SuperVan einen Laderaum hinter der Fahrerkabine.
Über ein aus dem Ford Mustang Mach-E (Fahrbericht) entliehenen Touchscreen lässt sich die Rennmaschine steuern. Unter anderem sind fünf verschiedene Fahrprogramme auswählbar, die jeweils Drehmomentverteilung an die vier angetriebenen Räder und die Bremsenergie-Rückgewinnung anpassen: Von „Road“ für Alltagsfahrten über „Track“, „Drag“ oder „Drift“ für die Rennstrecke, bis zu „Rally“ für Schotterprüfungen sollte für jeden Rennsportbedarf die entsprechende Anpassung möglich sein. Mittels einiger On-Board-Kameras lässt sich der Rennverlauf aufzeichnen. Sie können ihre Bilder aber auch auf das Multimediadisplay des Fahrzeugs übertragen, um beispielsweise das Rangieren zu erleichtern. Über den Monitor lässt sich auch die Ladung des Boliden einstellen und überwachen. In rund 45 Minuten soll der Akku an einer üblichen Schnellladestation komplett aufgeladen werden können.
Geleitet wurde die geheime Entwicklung des Einzelstückes vom globalen Ford Performance Team. Für die Gestaltung zeichnete das Ford Design-Team in Köln verantwortlich. Der Zusammenbau des außergewöhnlichen Rennwagens fand bei dem in Österreich ansässigen Unternehmen STARD (Stohl Advanced Research and Development) statt, ein Spezialist für elektrifizierte Rallye- und Rennfahrzeuge.
Bereits im Jahr 1971 hat Ford einen Mittelmotor aus dem Le-Mans-Siegerauto Ford GT40 dem Transit Mk 1 in eingepflanzt und damit den ersten SuperVan produziert. Der SuperVan 2 bekam dann schon eine Glasfaser-Karosserie auf das Monocoque mit Cosworth-V8 des Ford Gruppe-C-Rennwagens aufgestülpt. 1994 hatte der nächste SuperVan die Kraft eines Formel-1-Motors mit 650 PS. Der aktuelle Ford Pro Electric SuperVan stellt da mit seinem 1.471 kW (oder 2.000 PS in alter Währung) starken Elektroantrieb seine Vorgänger bei weitem in den Schatten.
Fotos: Ford
Technische Daten | Ford Pro Electric SuperVan |
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Fahrzeugbeschreibung: | Einzelstück, Rennwagen in Transporter-Optik |
ANTRIEB | |
Bauart: | Allradantrieb mit 4 E-Motoren |
Leistung: | 1.471 kW |
Drehmoment: | 1.800 Nm |
BATTERIE | |
Energieinhalt: | 50 kWh |
Wärmemanagement: | Flüssigkeitskühlung |
FAHRLEISTUNGEN | |
Höchstgeschwindigkeit: | 320 km/h |
Beschleunigung (0-100 km/h): | < 2 s |
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