Vorstellung: Opibus Elektrobus

04.03.2022 von Reinhold Hennig

Erster E-Bus in Kenia

Das schwedisch-kenianische Technologieunternehmen Opibus mit Hauptsitz in Kenia entwickelt und vertreibt für den afrikanischen Markt zugeschnittene Elektrofahrzeuge. Im Januar 2022 stellte das Unternehmen seinen ersten, selbst entwickelten Elektrobus vor. Nach eigenen Angaben soll es nicht nur der erste vollelektrische Bus Kenias, sondern auch der allererste in Afrika entwickelte E-Bus sein.

Bis jetzt hat Opibus vor allem Geländefahrzeuge auf elektrischen Antrieb umgebaut und selbstentwickelte Elektro-Motorräder vertrieben. Jetzt entwickelten sie eine modular aufgebaute Elektrofahrzeug-Plattform, die für verschiedene Nutzfahrzeuge eingesetzt werden kann.

Die Basis

Auf dieser Plattform baut der im Januar vorgestellte Bus auf, der speziell für den afrikanischen Markt entwickelt und zusammen mit lokalen Partnern gefertigt wurde. So hat der Hersteller besonderes Augenmerk auf Zuverlässigkeit und Haltbarkeit entsprechend den dortigen Straßenverhältnissen gelegt. Opibus macht keine genaueren Angaben über die Konstruktionsweise des Busses. Auf den Fotos ist jedoch zu erkennen, dass es sich um einen klassischen Leiterrahmen handelt. Dieser trägt die 225 Kilowatt leistende E-Maschine mit einem Drehmoment von 706 Newtonmetern. Damit sollte das Fahrzeug für die Anforderungen gut gerüstet sein. Daneben bietet der Rahmen ausreichend Platz für die Leistungs- und Steuerungselektronik, sowie für die bis zu 121 kWh großen Akkus.

Der Praxistest

Bis Mitte dieses Jahres soll der Bus auf den Markt gebracht werden. Im zweiten Halbjahr 2022 sind ausgiebige Tests mit zehn Bussen im täglichen Einsatz rund um Nairobi geplant, um so wertvolle Hinweise für die weitere Entwicklung und Optimierung des Projektes zu gewinnen.

Der Hersteller gibt eine maximale Reichweite von bis zu 120 Kilometern bei einer Spitzengeschwindigkeit von 85 km/h an. Die erforderliche Ladeinfrastruktur für den Betrieb der Busstrecken will Opibus dazu selbst aufbauen. Je nach Bedarf werden Gleichstrom-Ladesäulen oder Wechselstrom-Ladepunkte aus dem eigenen Portfolio eingesetzt. Der Hersteller verspricht maximal 90 Kilowatt Ladeleistung, womit der Bus im besten Fall innerhalb einer Stunde vollständig aufzuladen sei.

Zur Finanzierung dieses ehrgeizigen Projektes hat Opibus Ende letzten Jahres Kapital in Höhe von 7,5 Millionen US-Dollar eingesammelt.

Opibus gibt an, seinen Elektrobus preiswerter als importierte Exemplare anbieten zu können. Gegenüber Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor entfallen die üblichen Wartungs- und Betriebskosten wie z. B. Ölwechsel und Dieselkraftstoff. Das alles berücksichtigt, soll der Betrieb der Elektrobusse günstiger sein, als der entsprechender Verbrenner-Varianten.

Fotos: Opibus

Technische Daten
Leistung: 225 kW
Drehmoment: 706 Nm
Beschleunigung 0-85 km/h: 12 s
Höchstgeschwindigkeit: 85 km/h
Batterie: 121 kWh
Zellchemie: Lithium-Eisenphosphat (LFP)
Reichweite: max. 120 km
Ladeleistung DC: 90 kW
Ladeleistung AC: 19,8 kW
Ladezeit DC (0-80 %): ca. 1 h

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