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EAM 04/2024 - August/September
Unter Petrolheads hat Abarth schon lange Kultstatus erreicht. Die Kombination aus kleinem Auto und verhältnismäßig großer Performance gilt ohnehin als Erfolgsrezept und die italienische Fiat-Schwestermarke hat es in den vergangenen Jahrzehnten gemeistert, das Maximale aus einem Vierzylindermotor herauszuholen. Nun geht Abarth den nächsten logischen Schritt und bringt den bereits sehr populären Fiat 500e als vollelektrisches Performancemodell.
Den Designern ist die Grätsche zwischen sportlich-aggressiver Optik und dem niedlichen Fiat-Look wirklich gut gelungen. Der aufgemotzte 500e besticht durch eine breite Frontstoßstange, einen markanten Heckdiffusor sowie Außenspiegel in Alu-Optik.
Der Markenname prangt in großen anthrazitfarbenen Lettern an der Front und ersetzt den klassischen filigranen 500-Schriftzug, während ein neu gestaltetes Skorpionlogo die Fahrzeugflanke ziert. Der Innenraum bietet bequeme Sportsitze, zweifarbige Ziernähte, ein sportliches Lenkrad mit leuchtend grüner 12-Uhr-Markierung und jede Menge Alcantara.
Die sportliche Ästhetik endet leider an den Türverkleidungen, die nach wie vor aus billigstem Hartplastik bestehen und lediglich durch eine mit Leder bezogene Armablage aufgewertet werden. Da der 500 noch nie mit den hochwertigsten Materialien geglänzt hat und der klassische Abarth-Kunde auch kein Oberklasseinterieur erwartet, kann man aber gut über den hohen Plastikanteil hinwegsehen.
Eingefleischte Abarth-Fans werden angesichts der technischen Daten zunächst enttäuscht sein: Der Elektromotor leistet 113 kW und verfügt über ein maximales Drehmoment von 235 Nm. Damit beschleunigt der Abarth zwar in flotten 7,0 Sekunden auf 100, aber bei 155 km/h ist auch schon wieder Schluss. Schade, wenn man bedenkt, dass ein Abarth 595 problemlos die 200-km/h-Hürde reißt und man damit auf der linken Spur mit deutlich stärker motorisierten Fahrzeugen vernünftig mithalten kann. Die Entscheidung begründet Abarth mit der Tatsache, dass die Reichweite bei diesen Geschwindigkeitsdimensionen stark abnehmen würde, verspricht jedoch, in nicht allzu ferner Zukunft stärker motorisierte Modelle mit potenziell höherer Endgeschwindigkeit nachzureichen.
Das restliche Datenblatt liest sich äußerst vertraut. Im Abarth 500e wird ein 42-kWh-Akku verbaut, der bereits aus der größeren Version des Fiat 500e (Fahrbericht) bekannt ist, und auch die Ladegeschwindigkeit von maximal 85 kW bleibt gleich, wodurch 80 Prozent in etwa 35 Minuten nachgeladen werden können. Die Normreichweite beziffert Abarth mit 250 Kilometern, also etwa 70 Kilometern weniger als beim Fiat 500e. Je nachdem, wie sportlich man es mit dem Abarth treibt, kann die „echte“ Reichweite natürlich auch geringer ausfallen.
Dass die Hersteller viel Zeit und Geld investieren, um ihren elektrischen Modellen einen charakteristischen Klang zu verleihen, ist kein neues Phänomen – dass bei einem Elektroauto ein exakter Verbrennersound imitiert wird, allerdings schon. Ein Raunen geht durch die Menge, als der „Motor“ des Abarth 500e erwacht. Der vertraute dumpfe Sound eines Achtzylinder-Saugermotors dröhnt aus dem großen runden Lautsprecher, der an der Unterseite des Fahrzeugs angebracht ist.
„Der klingt ja wie der Rekord-Monza!“, ruft ein Journalist neben mir begeistert, während andere nur belustigt den Kopf schütteln. Die Reaktionen fallen also erwartungsgemäß gemischt aus, aber wie auch immer man zu dem Soundgenerator stehen mag, das tiefe Grummeln des Fake-Motors hebt den Abarth definitiv von der Konkurrenz ab. Der Sound lässt sich aber selbstverständlich in allen drei Fahrmodi vollständig ausschalten, sodass man die Fahrt im Elektrozwerg auch völlig lautlos genießen kann.
Der Abarth 500e erscheint zunächst in der auf 1949 Stück limitierten Sonderedition Scorpionissima – ein subtiler Verweis auf das Gründungsjahr der Marke. Die beiden leuchtenden Kommunikationsfarben „Acid Green“ und „Poison Blue“ sind exklusiv der Launch-Edition vorbehalten und werden anschließend nicht mehr verfügbar sein. Der Abarth wird in typischer Fiat-Manier sowohl als Limousine als auch als Cabrio angeboten und erfreut sich laut den Stellantis-Verantwortlichen im europäischen Vorbestellungsverfahren bereits größter Beliebtheit. Ab Juni 2023 kann man den elektrifizierten Skorpion dann auch auf Deutschlands Straßen entdecken.
Kultige Autos mit einer großen Fangemeinde sind bekanntlich selten günstig, daher überrascht uns der Preis, den Abarth für den elektrischen Giftzwerg abruft, recht wenig. Der Grundpreis für die Scorpionissima-Edition liegt bei 43.000 Euro für die Limousine und 46.000 Euro für die Cabrioversion. Der reguläre Abarth 500e nach der Launch-Edition wird voraussichtlich etwas günstiger ausfallen, aber der Preis bleibt für ein kleines sportliches Elektroauto dennoch saftig
Noch wird der Abarth 500e parallel zu seinen Verbrennergeschwistern 595 und 695 angeboten, doch ebenso wie die restlichen Marken der Stellantis-Gruppe peilt Abarth eine rein elektrische Zukunft an. Wenngleich der 500e die Herzen der alteingesessenen Abarthisti vermutlich nicht im Sturm erobern wird – die Aussicht auf künftige, deutlich stärkere und schnellere Motorisierungen bleibt. Vielleicht werden diese die eingeschworene Abarth-Community dann ja zum Kauf der batterieelektrischen Version bewegen können?
Fotos: Abarth
Technische Daten | Abarth 500e |
---|---|
Fahrzeugbeschreibung: | dreitüriger, viersitziger Kleinstwagen |
ANTRIEB | |
Bauart: | permanenterregte Synchronmaschine, Vorderradantrieb |
Leistung: | 113 kW |
Drehmoment: | 235 Nm |
BATTERIE & LADESTANDARD | |
Energieinhalt (brutto/netto): | 42 kWh/37,3 kWh |
Wärmemanagement: | Flüssigkeitskühlung |
Ladestandard AC: | Typ 2 11 kW 3p |
Ladestandard DC: | CCS 85 kW |
Ladezeit AC 11-kW-Ladestation: | ca. 3 h 45 min (0–100 %, geschätzt) |
Ladezeit DC 150-kW-Ladestation: | 35 min (0–80 %) |
FAHRLEISTUNGEN | |
Höchstgeschwindigkeit: | 155 km/h |
Beschleunigung (0–100 km/h): | 7,0 s |
REICHWEITE & VERBRAUCH | |
Verbrauch (WLTP): | 18,0 kWh/100 km |
Reichweite (WLTP): | 250 km |
ABMESSUNGEN & GEWICHT | |
Länge x Breite (exkl. Spiegel) x Höhe: | N/A |
Breite (inkl. Spiegel): | N/A |
Radstand: | 2,346 m |
Wendekreis: | N/A |
Gepäckraum: | 185–550 l |
Frunk: | — |
Leergewicht: | ca. 1.400 kg |
Zuladung: | N/A |
Anhängelast (gebremst/ungebremst): | — |
cW-Wert: | N/A |
Luftwiderstandsfläche (cW x A): | N/A |
PREIS | |
Verfügbarkeit: | ab sofort bestellbar |
Deutschland (Limousine/Cabrio): | ab 43.000 €/ab 46.000 € |
Österreich (Limousine/Cabrio): | ab 43.000 €/ab 46.000 € |
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Hallo Zusammen , mir gefällt was ich da sehe. Als Alfa Romeo Fahrer habe ich jetzt 4 Jahre die italienischen Auto- Enthusiasten kennen gelernt und ich sage der Neue wird die Frauenherzen die hauptsächlich den kleinen Flitzer fahren, erobern . Der E Fiat 500 ist schon ein Hit und auch de Abarth wird es werden .