Die aktuelle Ausgabe!
EAM 05/2024 - Oktober/November
Im Frühjahr 2023 stellt VW den überarbeiteten ID.3 der Öffentlichkeit vor. Zuvor zeigt VW erste Teaserbilder und gibt Auskunft über die Änderungen bei Design, Ausstattung und den Preisen.
Ja, mit dem ID.3 (Fahrbericht) waren sie zwar ganz vorne mit dabei, als die elektrische Revolution die ersten Volumenhersteller erfasst hat. Und mit ihrem Modularen Elektrobaukasten MEB haben sie den Grundstein für eine Erfolgsgeschichte gelegt, die bereits 500.000 Kapitel hat. Doch so viel Lob VW für die Technik seines elektrischen Erstlings geerntet hat und für seine Konsequenz, so viel Prügel haben die Niedersachsen auch für sein Design und vor allem für sein Ambiente einstecken müssen.
Denn für die selbsternannten Erfinder der Nullfuge, des silikongedämpften Haltegriffes und des weich unterschäumten Lacks auf dem Armaturenbrett war insbesondere der Innenraum des Kompakten ID.3 eine vom Rotstift der Kostenkiller zur Karikatur alter Werte zusammengestrichene Vorstellung. Doch damit soll jetzt endlich Schluss sein: „Wir haben verstanden“, lautet die Botschaft des neuen Markenchefs Thomas Schäfer, der wieder mehr auf Kunden als Controller hören will und damit jetzt beim ID.3 anfängt.
Wenn die Niedersachsen in diesen Tagen zu deutlich gestiegenen Preisen ab 43.995 Euro (vorher 38.060 Euro) die Bücher für das Facelift öffnen, geht es deshalb weniger um technische Updates und schon gar nicht um den Antrieb, der mit dem 150-kW-Motor im Heck und den wahlweise 58 oder 77 kWh großen Akkus für maximal 546 Normkilometer ohnehin unverändert bleibt. Sondern es geht vor allem um eine komplett erneuerte Front mit einem weniger beliebigen, rundgelutschten Ausdruck und um das Cockpit, das jetzt endlich keine ganz so billige Plastikwüste mehr sein mag. Wobei es noch durchaus fraglich ist, ob es den Werten dient und der Wertigkeit schadet, wenn ein Kunststoff den Lederbezug am Lenkrad ersetzt, weil VW jetzt auf einen tierfreien Innenraum schwört.
Die jetzt gezeigten Skizzen lassen außerdem erahnen, dass es wohl bei den umständlichen Slidern auf dem Lenkrad und vor dem Zentral-Display bleibt. Ob sich die Bedienbarkeit im Zuge der Überarbeitung dennoch verbessert hat, werden wir wohl erst im Frühjahr erfahren, wenn VW das Facelift des ID.3 der Öffentlichkeit präsentiert.
Eine weitere Änderung findet sich dann noch im Konfigurator: Wie zum Start des kompakten Stromers vor knapp über zweieinhalb Jahren gibt es den ID.3 erst einmal wieder nur in ausgewählten, vorkonfigurierten Ausstattungsvarianten. Mit der 58-kWh-Batterie kann der ID.3 mit steigender Ausstattung als „Life“, „Business“, „Style“ oder als vollständig ausstaffierter „Max“ bestellt werden.
Immerhin: Ab Werk verbaut VW nun einige zusätzliche Details, wie die geteilte Gepäckraumabdeckung oder eine Mittelkonsole mit USB-Anschlüssen. Der „Life“ ist ergänzend zur bisherigen Basis mit einem Abstandsregeltempomat, 18-Zoll-Leichtmetallrädern, einer Zwei-Zonen-Klimaautomatik, einer Lenkradheizung und dem großen Navi-System „Discover Max“ ausgerüstet, was den Mehrpreis etwas relativiert. Ein günstigeres Basismodell soll später wieder bestellbar sein.
Die große 77-kWh-Batterie gibt es nur mit dem Paket „Tour“ ab 56.500 Euro und ausschließlich als Viersitzer. Die kleine Batterie mit 45 kWh nutzbarem Energieinhalt ist dagegen weiterhin nicht bestellbar.
ID.3 Life | ID.3 Business | ID.3 Style | ID.3 Max | ID.3 Tour | |
---|---|---|---|---|---|
Batterie (brutto/netto): | 62 kWh/58 kWh | 62 kWh/58 kWh | 62 kWh/58 kWh | 62 kWh/58 kWh | 82 kWh/77 kW |
Leistung: | 150 kW | 150 kW | 150 kW | 150 kW | 150 kW |
Reichweite: | 426 km | 425 km | 418 km | 417 km | 546 km |
Preis DE: | ab 43.995 € | ab 47.375 € | ab 51.095 € | ab 52.600 € | ab 56.500 € |
Preis AT: | ab 44.390 € | N/A | N/A | N/A | N/A |
Parallel zu den Materialien hat VW auch die Ausstattung aufgewertet, den großen 12-Zoll-Bildschirm jetzt in den Serienstand erhoben, zwei Cupholder zwischen die Sitze geschraubt und allen Kunden den herausnehmbaren Ladeboden im Kofferraum spendiert. Ach ja, und einen neuen Softwarestand gibt es auch: Der ermöglicht Plug & Charge ohne lästiges Gefriemel mit Karten oder RFID-Tags und vor allem Updates over the Air, sodass künftige Kunden auch ohne Boxenstopp in der Werkstatt auf dem neuesten Stand bleiben.
Und noch ein Problem adressiert VW bei der Modellpflege: Die langen Lieferzeiten. Um endlich der Nachfrage Herr zu werden, bauen die Niedersachsen den ID.3 künftig nicht nur in Zwickau und Dresden, sondern holen ihn zudem ins Stammwerk nach Wolfsburg. Eine kurzfristige Entspannung ist davon aber nicht zu erwarten, müssen die Wolfsburger einräumen: Wer jetzt bestellt, kann frühestens im letzten Quartal des nächsten Jahres mit seinem neuen Auto rechnen. Dafür entschädigt VW die geduldigen Besteller, die noch immer auf ihr Auto warten: Weil die Produktion der Modellpflege bereits deutlich früher einsetzt, bekommen die ihr Upgrade automatisch und zum Nulltarif.
Abbildungen: Volkswagen
Quelle(n): Pressemitteilung vom 02.12.2022 von Volkswagen, VW-Konfigurator
Der Absatz über derzeit verfügbaren Ausstattungsvarianten wurde überarbeitet und um die nun mitgelieferte Sonderausstattung ergänzt.
In Österreich kann der Facelift-ID.3 ab 07. Dezember 2022 bestellt werden. Die Preise beginnen bei 44.390 Euro, sind also leicht gesunken. Es gibt vier Ausstattungsstufen: Life, Business, Style und Tour. Die ersten Auslieferungen werden für das vierte Quartal 2023 erwartet.
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Hoffentlich hat man die Möglichkeit gewählt dem Bildschirm vor dem Fahrer auch ein klassisches Zeigerdesign, zumindest wahlweise, zu geben.
Als Kombi könnte mich das Auto durchaus interessieren…
Da wird es voraussichtlich den größeren ID.7/ID. Aero ab 2024 geben, der aber teurer sein wird. Vom ID.3 ist nach unserem Kenntnisstand (leider) kein Kombiableger geplant.
da werden die Käufer, die sich bis Heute für einen ID3 oder ID4 entschieden, große Freude haben. Ganz schön DREIST vom VW Konzern, seine eigenen Kunden so zu prellen.