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EAM 06/2024 - Dezember/Januar
Der Japanische Premium-Hersteller Lexus zeigt auf der Japan Mobility Show 2023 zwei neue BEV-Fahrzeuge. Die Limousine soll 2026 in Serie gehen, das SUV ist erst einmal nur eine Vision.
Die Anzahl vollelektrischer Fahrzeuge aus Japan ist ja eher überschaubar. Aber, um mit der Zeit zu gehen, haben sie die Tokyo Motor Show umbenannt, sie heißt jetzt Japan Mobility Show. Hier können die japanischen Hersteller zeigen, wie sie sich die vollelektrische Zukunft vorstellen.
Lexus, die Premium-Marke von Toyota, will in Europa bis zum Jahr 2030 nur noch vollelektrische Fahrzeuge anbieten. Weltweit soll es spätestens 2035 so weit sein. Im letzten Jahr hatte Lexus mit einem E-Sportwagen einen Vorgeschmack auf die BEV-Zukunft der Marke vorgestellt (Bericht).
Jetzt zeigen die Japaner gleich zwei Studien der nächsten Lexus Generation: den Lexus LF-ZC, eine viertürige Limousine, deren Serienfertigung für das Jahr 2026 geplant ist, und eine Vision eines vollelektrischen SUV-Flaggschiffs LF-ZL Concept, mit dem Lexus noch eher in die Glaskugel schaut. Beiden Studien gemeinsam ist ein volldigitales Cockpit, das auf dem neuen Betriebssystem „Arene OS“ basiert und durch Aktualisierungen stetig verbessert werden soll.
Die Designer haben dem LF-ZC eine sehr sportliche Form gezeichnet. Mit der tief heruntergezogenen Fronthaube, dem flachen Schrägheck und den stark ausgestellten Radkästen, sieht die Limousine aus, wie ein Sportwagen, der vor lauter Kraft kaum laufen kann. Aber es ist ja ein Konzeptfahrzeug, da dürfen sich die Designer schon ein bisschen austoben – mal sehen, was davon in die Serie darf. Mit 4,75 Metern Länge und einem Radstand von 2,89 Metern ist das Konzeptfahrzeug offenbar nicht so sehr weit von der Serienversion entfernt. Die Studie zeigt, dass der LF-ZC offensichtlich eine bestmögliche Aerodynamik bekommen soll, was sich dann auch positiv auf die Reichweite auswirken wird. Jedenfalls haben die Entwickler das Ziel bekommen, den Luftwiderstandsbeiwert (cW) unter 0,2 zu bringen!
Die Bedien- und Anzeigeelemente des Cockpits sind griffgünstig für den Fahrer neben dem Lenkrad auf zwei Displays verteilt. Während das linke Pad vor allem Betriebsfunktionen wie Schaltung und Fahrmodus sowie die Sicherheits- und Fahrerassistenzsysteme (ADAS) koordiniert, sind Komfortfunktionen wie Audio, Klimatisierung, Telefon und KI auf der rechten Seite gruppiert. Alle wichtigen Informationen werden zusätzlich auf die Windschutzscheibe projiziert. Ein sehr breiter Monitor auf der Beifahrerseite ist für Unterhaltung und Mobilitätsanwendungen reserviert.
Der Antrieb wird auf dem Allradsystem des Lexus RZ 450e (Vorstellung) basieren. Die Edel-Marke will außerdem eine neue Hochvoltbatterie mit prismatischen Zellen einsetzen, die zusammen mit optimierter Aerodynamik und reduziertem Gewicht die Reichweite gegenüber bisherigen Elektroautos drastisch erhöhen soll.
Die Spracherkennung der zukünftigen Fahrzeuge will Lexus durch künstliche Intelligenz (KI) unterstützen. Damit soll das System nicht nur einfach Befehle Ausführen, sondern flexibel Vorschläge unterbreiten. Auch die Navigation könnte damit übliche Routinen und Präferenzen des Fahrers berücksichtigen.
Für die nächste Generation seiner Elektrofahrzeuge entwickelt Lexus eine neue Plattform, die aus drei Teilen besteht: Front, Mitte und Heck. Das Mittelteil kann dabei verschiedene Fahrakkus aufnehmen, was für Flexibilität sorgt und den Radstand variabel designen lässt. Die Front- und Heckteile beinhalten Fahrwerk und Antriebsaggregate und können durch ihre Steifigkeit die Fahrzeugdynamik verbessern.
Während die Limousine LF-ZC im Jahr 2026 produziert werden soll, sind die Informationen zum zukünftigen SUV-Flaggschiff LF-ZL noch dürftig. Die Fahrzeugarchitektur und die Betriebssoftware sollen dem des LF-ZC entsprechen. Auch das Interieur und das Cockpit werden sich wohl an dem der Limousine anlehnen. Die KI soll sich in Zukunft immer mehr an Informations- und Ladesteuerung beteiligen und das Fahrzeug mit Informationen aus der Umgebung verknüpfen.
Den Unterschied macht wohl hauptsächlich die schiere Größe des Top-SUVs aus. 5,30 Meter Länge und 2,20 Meter Breite sind Abmessungen, die auf der Autobahn bestimmt angenehm zu fahren sind, aber einen Parkplatz in einer Innenstadt zu finden, wird wird eine schwierig zu lösende Challenge sein. Vielleicht kann in Zukunft die KI dabei helfen, einen passenden Parkplatz zu orten.
Die vorgestellten Daten und vor allem die neue Plattform klingen sehr interessant und vielversprechend. Mit dem UX 300e und dem RZ 450e bietet Lexus derzeit zwei BEV an, bislang mit mäßigem Erfolg. Im Jahr 2026 soll der LF-ZC folgen. Dann bleiben den Japanern noch vier Jahre für die Umstellung der übrigen Fahrzeuge auf vollelektrischen Antrieb – eine Menge Arbeit für die Ingenieurinnen und Ingenieure.
Fotos: Lexus
Quelle(n): Pressemitteilung von Lexus Deutschland vom 25.10.2023 (deutsch); Pressemitteilung von Lexus Global vom 25.10.2023 (englisch)
Technische Daten | Lexus LF-ZC | Lexus LF-ZL |
---|---|---|
Fahrzeugbeschreibung: | Oberklasse-Limousine | Luxus-SUV |
Länge: | 4,75 m | 5,30 m |
Breite: | 1,88 m | 2,20 m |
Höhe: | 1,39 m | 1,70 m |
Radstand: | 2,89 m | 3,35 m |
cW-Wert: | < 0,2 (Zielwert) | N/A |
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