Die aktuelle Ausgabe!
EAM 06/2024 - Dezember/Januar
Pünktlich zum 75. Geburtstag seiner Straßensportwagen stellt Porsche ein Konzeptfahrzeug der Superlative vor. Das elektrische Hypercar Mission X soll die Weichen für die Zukunft stellen.
Am 8. Juni 1948, also vor genau 75 Jahren, wurde der erste Porsche für den Straßenverkehr zugelassen und damit die legendäre Sportwagenmarke erstmals auf der Straße sichtbar. Es war ein 356 Roadster, der im Laufe der Jahre zum 911er weiterentwickelt wurde. Aber nicht ein Super-911 steht für den Geburtstag der Marke, sondern ein vollelektrisches Hypercar. Zum Jahrestag präsentiert das Konzeptfahrzeug ein modernisiertes Porsche-Wappen aus gebürsteten Edelmetall mit dreidimensionaler Wabenstruktur.
Der Porsche Mission X soll das schnellste straßenzugelassene Elektroauto auf der Nordschleife werden, so die selbstbewusste Vision der Schwaben. Dafür soll das Hypercar ein Leistungsgewicht von ungefähr einem Kilogramm pro PS (1 kg/0,74 kW) und deutlich mehr Abtrieb als der aktuelle 911 GT3 RS erreichen. Darüber hinaus planen die Zuffenhausener eine etwa doppelt so schnelle Ladezeit wie beim schon ziemlich zackigen Taycan Turbo S (siehe auch: Porsche Taycan 4S im Track-Check). Dafür wird der Hersteller die maximale Systemspannung von 800 auf 900 Volt erhöhen.
Gut 4,50 Meter lang und zwei Meter breit soll der Geburtstags-Renner werden und etwa 2,73 Meter Radstand haben, genau so wie die legendären Carrera GT oder 918 Spyder. Mit weniger als 1,20 Meter Höhe wird die Flunder dem Luftwiderstand möglichst wenig Angriffsfläche bieten. Deswegen ist die Antriebsbatterie nicht mittig im Fahrzeugboden, sondern hinter den Sitzen platziert. Damit entspricht die Gewichtsverteilung dem klassischen Mittelmotor-Prinzip, was neben einer tiefen Sitzposition eine sehr sportliche Straßenlage und hohe Agilität verspricht.
Die Frontscheinwerfer übernehmen die für Porsche charakteristische vertikale Grundstruktur, wie sie bei den historischen Porsche Rennfahrzeugen 906 oder 908 designt wurden. Die Heckleuchten bilden ein durchgehendes Band, das in der Mitte den Porsche Schriftzug enthält.
Die Windschutzscheibe bildet zusammen mit den oberen Teilen der Türen und der Heckscheibe eine „Leichtbau-Glaskuppel“. Die Le-Mans-Türen sind an der A-Säule und am Dach angeschlagen und öffnen nach vorne oben. Das Türkonzept kam bereits beim Motorsportklassiker Porsche 917 zum Einsatz.
Der Innenraum zeigt viele Parallelen zum Motorsport: Fahrer und Beifahrer sitzen auf CFK-Sitzschalen, die in das Monocoque integriert sind. Gesteuert wird der Bolide mittels eines nach oben offenen Lenkrads mit Mode-Schaltern und Wippen. Für den Beifahrer ist auf der Instrumententafel ein Bajonettsystem eingelassen, an dem sich ein Zeitmesser befestigen lässt. Extra für den Mission X wurde von Porsche Design ein Uhrenmodul mit Analog- und Digitalanzeige entworfen. Die Uhren sind sowohl für den Rundstreckeneinsatz als auch für Rallyes konzipiert und können unter anderem die Rundenzeiten oder Vitaldaten des Fahrers anzeigen.
Mit technischen Daten hält sich Porsche noch sehr bedeckt und es ist wohl noch nicht so ganz entschieden, ob der Mission X in Serie gehen wird. Aber sehr wahrscheinlich ist es schon, denn Porsche möchte sich ganz bestimmt den Rundenrekord für Elektro-Serienfahrzeuge auf der „Grünen Hölle“, der Nordschleife des Nürburgrings, zurückholen. Rekordhalter war der Porsche Taycan Turbo S, bevor kürzlich, am 2. Juni 2023, ein Tesla Model S Plaid mit Track Package den Nordschleifen-Rekord um ganze acht Sekunden unterbot.
Model S Plaid with track pack just set new lap record for a production EV at Nürburgring 💪 pic.twitter.com/jrUCkt95jw
— Tesla (@Tesla) June 3, 2023
Fotos: Porsche
Quelle(n): Pressemitteilung von Porsche vom 8. Juni 2023, Nürburgring
Technische Daten | Porsche Mission X |
---|---|
Fahrzeugbeschreibung: | Hypercar-Konzeptfahrzeug |
Systemspannung: | 900 V |
Länge: | 4,5 m |
Breite (ohne Spiegel): | 2,0 m |
Höhe: | 1,2 m |
Radstand: | 2,73 m |
Die aktuelle Ausgabe!
EAM 06/2024 - Dezember/Januar