Facelift für den Hyundai Ioniq

06.06.2019 von Redaktion Elektroautomobil

Hyundai frischt den Ioniq im Modelljahr 2020 auf. Die wichtigsten Änderungen sind eine neue Batterie mit mehr Energiedichte und die längst überfällige Smartphone-Anbindung, um den Ladestand abzufragen oder die Klimaanlage zu aktivieren.

Elektroautos werden immer günstiger! Bestes Beispiel ist das Facelift des Hyundai Ioniq Elektro. Ab September steht der beliebte vollelektrische Ioniq mit einer Umfangreichen Modellpflege bei den Händlern.

Dabei ist der moderate Preisanstieg im Vergleich zu der nun größeren Batterie interessant. Muss der aktuelle Ioniq noch mit 28 kWh auskommen, bekommt das Modelljahr 2020 eine um 36 Prozent mehr Energiemenge. Die gut 39 kWh kosten nur 1.600 Euro mehr. Rechnet man sich daraus den Preis pro Kilowattstunde aus, kommt man auf 160€/kWh. Der anerkannte Bloomberg New Energy Report gibt für 2017 noch einen Preis von 214 Dollar je Kilowattstunde (verbaute Zellen; Packlevel) an. 2018 sind es nur mehr 176 Dollar oder 155 Euro. Glaubt man den Zahlen, gibt Hyundai die Preise ohne Aufschlag weiter.

Neue Batterie

Wir haben uns die Batterie näher angesehen und den Rechenstift ausgepackt. Hyundai gibt den neuen Energieinhalt mit 38,3 kWh an – zuvor 28 kWh. Somit eine Steigerung um gut 36 Prozent. Für Insider: Wir schätzen den Brutto-Energieinhalt auf 42 kWh. Aktuell sind es ca. 31 kWh. Das Gesamtgewicht bleibt unverändert bei 1.495 kg. Die Erhöhung der Energiedichte führt jedoch zu Einbußen bei der Ladegeschwindigkeit. Die Ladung von 0 auf 80 % nimmt laut Datenblatt 54 Minuten in Anspruch. Der Vorgänger benötigte 23 min.

An einer Ladesäule mit mindestens 100 kW Leistung steht man nun, für eine Ladung von leer bis 80% Ladestand, gut eine halbe Stunde länger. Die Durchschnittliche Ladeleistung liegt bei rund 34 kW und ist um 24 kW geringer als beim aktuellen Modell. An einem klassischen Triple Charger wartet man nur 3 Minuten länger! Damit spielt es zukünftig praktisch keine Rolle ob man eine Schnellladestation mit 100 kW oder eine mit 50 kW anfährt.

Bei Autobahngeschwindigkeiten mit Ladestopps wird man mit der größeren Batterie nicht schneller vorankommen. Möglicherweise fällt man sogar zurück. Erst bei Geschwindigkeiten mit viel Stadtanteil, wird man sich effektiv Zeit sparen.

Für Fahrer, die mehrheitlich zu Hause laden können, bringt die größere Batterie aber einen Komfortgewinn. Die geringere Anzahl an Ladezyklen schont zusätzlich auch den Speicher.

Ladeleistung steigt

Die Leistung des On-Board-Chargers steigt von 6,6 kW auf 7,2 kW. An öffentlichen Ladesäulen spart man sich somit bis zu 30 Minuten. Aber auch nur, wenn man mehr als fünf Stunden Zeit zum Laden hat. Aufgrund der Schieflast-Verordnung, die maximal 4,6 kW an der privaten Wallbox zulässt (Ausnahmen bestätigen die Regel), bringt diese marginale Erhöhung praktisch nichts.

Die Front des Ioniq wurde auffällig überarbeitet. Es sollte also ein leichtes sein, den Neuen im Herbst auf der Straße zu erkennen. Die neu gestaltete Frontmaske wirkt jetzt plastischer und hat ein aufgeprägtes kleinteiliges Muster. Wenn es beim gleichen cw-Wert bleibt, dann reduziert sich die Änderung auf den optischen Aspekt. Das Innenleben der Scheinwerfer wurde komplett geändert, ebenso das Tagfahrlicht. Vier neue Farben sollen zu Verkaufsstart auch angeboten werden: Fluidic Metal, Electric Shadow, Liquid Sand und Typhoon Silver.

Auch die Änderungen im Inneraum Innen sind deutlich zu erkennen. Das Display mit 10,25-Zoll ist nicht mehr integriert, sondern steht frei. Die Assistenzsysteme wurden aufgewertet und sind teilweise in der Standardausstattung schon vorhanden. Neu an Bord ist auch das vernetzte Konnektivitätssystem, genannt Blue Link. Damit kann man den Ladevorgang aus der Ferne planen und fernsteuern. Die Konkurrenz war da schon weiter und Hyundai zieht eben jetzt nach. Das Sicherheitspaket wurde ebenfalls erweitert. So erkennt die Fahrerassistenz jetzt neben querenden Fußgängern, auch die tretende Fraktion am Rad und leitet notfalls eine Bremsung ein. Auch im Stau wird der Abstand zum Vordermann eingehalten, und wenn’s denn weitergeht gibt der Ioniq auch wieder Strom.

Hyundai gibt auf den Ioniq neben der üblichen 5-Jahres-Garantie für Neuwagen eine 8-Jahres-Garantie oder bis 200.000 Kilometer Laufleistung auf die Batterie. Dann freuen wir uns schon mal auf den Herbst und hoffen, dass der Ioniq weiterhin eines der effizientesten E-Autos am Markt sein wird.

  1. HP.Selz sagt:

    Was für eine Feststellung: Wegen des größeren Akkus verlängert sich die Ladezeit

  2. H.J. Domenig sagt:

    Schade dass die neue Batterie so lange Ladezeiten aufweist.
    Hyundai sollte bei gleicher Batterieleistung zum 120 PS Motor zurückkehren, damit die
    Reichweite dadurch erhöht werden kann. Bei uns in der Schweiz ist auf Autobahnen ja nur 120km/h und auf Überlandstrassen 80km/h zulässig.

  3. O. Häfker sagt:

    Ich verstehe nicht, dass die deutliche Verlängerung der Ladezeit von so vielen Medien (so auch hier) unreflektiert akzeptiert wird. Ich war so gespannt auf den neuen Ioniq, und dann das. Aus meiner Sicht müssen die Reichweite vergrößert, die Infrastruktur ausgebaut und besonders die Ladezeit verringert werden. Nur so geht es mit der Elektromobilität aufwärts. Das hat Hyundai schön versemmelt. Ich freue mich im Gegensatz zu den Autoren des Artikels nicht auf den neuen Ioniq. Er ist für mich eher eine totale Enttäuschung!

  4. Bischof sagt:

    Ich bin mit meinem Ioniq (28kw/h) zu friden fahre nur kurtz streken. Lade 1 mal in der woche wenn ich mal mehr fahre lade ich halt jeden Tag bis jetzt eigentlich nur AC bewege mich zwischen 50%-90% komme gut klar. App Anbindung währe schön aber geht auch so. Ist ein Tolles Auto.

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