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EAM 06/2024 - Dezember/Januar
Luxusautohersteller stehen im Zuge der Elektrifizierung vor einer besonderen Herausforderung, denn die zahlungskräftige Kundschaft erwartet ein dem Kaufpreis ihres Fahrzeugs entsprechendes Ladeerlebnis. Da Ionity noch immer nicht dem versprochenen Premiumanspruch gerecht wird, bauen die Zuffenhäuser nun ergänzend ein eigenes europäisches Ladenetzwerk auf. Am Montag wurde die erste Porsche Charging Lounge in Bingen am Rhein eröffnet.
Der Pilotstandort befindet sich westlich von Mainz in unmittelbarer Nähe des Autobahnkreuzes A61/A60. Der Zugang erfolgt über eine Kennzeichen-Erkennung, insofern man dieses vorher in der MyPorsche-App hinterlegt hat, oder alternativ über die Porsche Charging Card. Der Standort in Bingen verfügt über sechs großzügig überdachte Alpitronic Hypercharger, welche zur Zeit jeweils 300 kW Ladeleistung bieten, aber Anfang 2024 auf 400 kW erhöht werden sollen.
Pro Schnellladestation kann übrigens nur ein Fahrzeug geladen werden, so wird selbst bei voller Auslastung die maximale Ladeleistung garantiert. Zudem stehen vier AC-Ladepunkte mit 22 kW Ladeleistung zur Verfügung. Mit einem Preis von 33 Cent pro kWh ist das Laden an der Porsche Charging Lounge nicht nur exklusiv, sondern auch äußerst kostengünstig.
Doch die Charging Lounge punktet nicht nur mit sehr schnellen Lademöglichkeiten, sondern auch mit einer komfortablen und ansprechenden Umgebung. In einem kleinen gläsernen Aufenthaltsbereich gibt es WLAN, Sitzgelegenheiten und hochwertige Sanitäranlagen sowie die Möglichkeit, Getränke und Snacks aus Automaten zu kaufen. Um ein hohes Level an Sauberheit vor Ort zu gewährleisten, wird die Lounge mehrmals am Tag von einem Reinigungsteam besucht.
Auch die Sicherheit der Lounges war seit Beginn der Planungen ein zentrales Anliegen. Demzufolge wurde ein umfassendes Sicherheitskonzept implementiert, das unter anderem zwölf Kameras und ein Lautsprechersystem zur Überwachung des Bereichs einsetzt. So wird eine Langstreckenfahrt auch für alleine reisende Porsche-Fahrerinnen deutlich komfortabler.
Und wie geht es künftig mit dem porscheeigenen Ladenetzwerk weiter? Zum jetzigen Zeitpunkt werden vier weitere Charging Lounges in Deutschland sowie je eine in Österreich und der Schweiz errichtet. In Anbetracht der Tatsache, dass 2030 immerhin 80 Prozent aller Porsche-Modelle vollelektrisch sein sollen, wird die künftige Kundschaft das exklusive Ladenetzwerk sicherlich zu schätzen wissen.
Apropos Exklusivität: Die Zuffenhäuser planen, die Exklusivität der Charging Lounges vorerst beizubehalten. Alexander Pollich, CEO von Porsche Deutschland, betont jedoch, dass Porsche in diesem dynamischen Umfeld lernen möchte, wie die Lounge genutzt wird, und zukünftige Entwicklungen daher nicht ausgeschlossen sind. Dies öffnet perspektivisch die Tür für die Möglichkeit, die Charging Lounge auch Fahrern anderer Premium-Marken zugänglich zu machen.
Fotos: Porsche
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