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EAM 06/2024 - Dezember/Januar
Das englische Unternehmen Viritech hat es sich zur Aufgabe gemacht, Fahrzeugantriebe mit Brennstoffzellentechnik zu optimieren. Mit dem Apricale stellen sie ein Hypercar vor, das die Möglichkeiten der Technologie eindrucksvoll demonstrieren soll.
Vollelektrische Sportwagen sind besonders schnell, spritzig und spurtstark. Wenn sie aber eine annehmbare Reichweite haben sollen, brauchen sie eine große Batterie, was mit hohem Gewicht verbunden ist. Viel Gewicht ist aber schlecht für das Handling von Sportwagen. Dem wollen die Viritech-Entwickler mit einem Brennstoffzellen-Antrieb abhelfen. Während bislang Wasserstoff-Fahrzeuge die Brennstoffzelle eher als Range-Extender nutzen, arbeitet im Apricale eine Brennstoffzelle, die nahezu die gesamte Leistung des Hypersportlers liefern kann. Die kleine 6-kWh-Batterie wird nur bei niedrigen Geschwindigkeiten, für Rekuperation und zur Bereitstellung der Spitzenleistung beim Beschleunigen eingesetzt. Dadurch soll die Gesamtmasse des Apricale nicht mehr als 1.000 Kilogramm betragen, was in dem Bereich bisheriger Hypercars mit Verbrennungsmotor liegt.
Angetrieben wird der Supersportler von zwei Elektromotoren (einer pro Achse), die zusammen 800 Kilowatt leisten können. Damit soll der Apricale mit Allradantrieb bis zu 320 km/h schnell sein. Insgesamt 5,4 Kilogramm Wasserstoff kann das Hypercar mit 700 bar Druck aufnehmen. Dabei werden die „Tanks“ aus Graphen-Composit Material als Teil des Kohlefaser Monocoques Chassis konstruiert, was das Gewicht von zusätzlichen Druckbehältern einspart. Die Reichweite soll bei 560 Kilometern liegen.
Die Karosserie wurde nach dem Prinzip „Form follows function“ gezeichnet. Das Ergebnis ist eine flache, windschnittige Hülle, die aus recycelten Kohlefasern und Naturfasern gefertigt werden soll. Bei 4,55 Metern Länge und 1,90 Metern Breite ist der Super-Sportwagen nur 1,15 Meter hoch. Für den Kontakt zur Fahrbahn sorgen vorne 275 und hinten 315 Millimeter breite Reifen, die auf 20-Zoll-Carbon-Felgen mit Magnesiumkern aufgezogen sind.
Für das Design und die Fertigung haben die Engländer sich die Mitarbeit von Pininfarina aus Turin gesichert. Die Produktion soll im letzten Quartal 2023 beginnen. Anfang 2024 ist die Auslieferung der ersten Fahrzeuge vorgesehen. Nur 25 Exemplare des Fuel-Cell-Hypercars plant Viritech zu bauen, nicht zuletzt, um den Wert des Apricale durch die Exklusivität zu steigern.
Viritech versteht sich nicht als Fahrzeughersteller, sondern möchte mit dem Apricale die Leistungsfähigkeit seines Brennstoffzellen-Antriebsstrangs unter Beweis stellen und sich damit als Zulieferer für die Fahrzeughersteller anbieten. Um den breiten Anwendungsbereich zu zeigen, hat das in Mittelengland, in der Nähe von Birmingham beheimatete Unternehmen Entwürfe für die Nutzung eines vom Apricale abgeleiteten Antriebsstrangs in einem SUV und auch in einer Lkw-Zugmaschine vorgestellt. Sogar ein Referenzdesign für einen Hubschrauber mit Brennstoffzellen-Antriebseinheit haben die Engländer in der Schublade.
Fotos: Viritech
Technische Daten | Viritech Apricale |
---|---|
Fahrzeugbeschreibung: | Hypercar mit Brennstoffzellen-Antrieb |
ANTRIEB | |
Bauart: | Allradantrieb |
Leistung: | 800 kW |
Drehmoment: | 1.000 Nm |
BATTERIE | |
Energieinhalt: | 6 kWh |
BRENNSTOFFZELLE | |
Speicherdruck: | 700 bar |
Tankgröße: | 5,4 kg |
FAHRLEISTUNGEN | |
Höchstgeschwindigkeit: | > 320 km/h |
Beschleunigung (0-100 km/h): | < 2,5 s |
REICHWEITE | |
WLTP: | 560 km |
ABMESSUNGEN & GEWICHT | |
Länge x Breite (ohne Spiegel) x Höhe: | 4,55 m x 1,9 m x 1,15 m |
Radstand: | 2,80 m |
Leergewicht: | 1.000 kg |
PREIS | |
Verfügbarkeit: | Auslieferungen ab 2024, limitiert auf 25 Stück |
Preis DE: | N/A |
Preis AT: | N/A |
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