Elektrifizierung im Renntempo

07.05.2018 von Redaktion Elektroautomobil

Normalerweise dreht sich das PS-Geflüster im Fahrerlager um maximale Performance, schnellste Runden und scharfe Kurven. Nicht so bei der Formel E: Hier geht es um Effizienz und Umweltbewusstsein. Werte, die auch für elektrifizierte Serienautos von Bedeutung sind. Das wird am Beispiel der Marke DS ganz deutlich.

Immer mehr große Hersteller nutzen die Formel E als Plattform, um E-Mobilität populärer zu machen und die Technik für die Serie weiterzuentwickeln. Denn wie immer im Motorsport gilt: Was sich auf der Rennstrecke bewährt, wo die Beanspruchung vielfach höher und extremer ist, wird – entsprechend modifiziert – auch im Alltagseinsatz funktionieren. Audi, Renault, Jaguar, PSA mit DS sind schon dabei, BMW folgt in der Saison 2018/19, Mercedes und Porsche ein Jahr später.

Aber nicht nur als Technik-Testfeld ist die Rennserie, die sich inzwischen in ihrer vierten Saison befindet, für die Hersteller von Bedeutung: Wer bei der Formel E eine gute Figur macht, poliert das eigene Image auf. Xavier Mestelan Pinon, Direktor von DS Performance, sagt: „Die Formel E-Events finden in den Zentren der größten Städte der Welt statt. Dort, wo wir unsere Kunden erreichen. Das ist extrem wichtig.“

Es ist natürlich kein Zufall, dass DS innerhalb der Groupe PSA die Führungsrolle bei der Elektrifizierung übernimmt. Die Marke hat jüngst mit dem DS 7 Crossback das erste Fahrzeug der zweiten Generation – nach der Abkopplung von Citroen – auf den Markt gebracht. Im Oktober 2018 werden die Franzosen auf dem Pariser Automobilsalon eine Hybrid-Variante mit 300 PS und Allradantrieb präsentieren. Um das Interesse an dieser Variante anzukurbeln, erhalten Kunden, die den Hybriden bestellen, bis zur Auslieferung einen DS 7 Crossback mit 225-PS-Benziner.

Ein rein elektrisches B-Segment SUV folgt 2019. Jedes Modell der Marke wird bis 2020 eine Variante haben, die elektrifiziert sein wird, also mit Hybridantrieb fährt oder ausschließlich mit E-Motor, heißt es. Fünf Jahre später ist dann Schluss mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren – dann surren DS-Fahrer durch die Städte oder über Land.
Vor diesem Hintergrund wird klar, dass es bei der Formel E um mehr geht, als Siege einzufahren. Alex Tai, Teamchef von DS Virgin Racing, sagt: „Die Formel E ist ein einzigartiges Sportereignis, bezogen auf die Technologie, aber auch auf die gebotene Unterhaltung. Und wir können die Bevölkerung direkt ansprechen.“ Das macht DS auf ganz unterschiedlichen Wegen – zum Beispiel mit der Kampagne „Race against climate change“. In welcher Rennserie könnte ein solcher Slogan ernsthaft postuliert werden?

Die Formel E steht für die Zukunft der Mobilität. Sie steht für die Entwicklung neuer Technologien, um künftig klimaneutral von A nach B zu fahren. Sie steht auch für ein Umdenken der beteiligten Konzerne und Personen. Bestes Beispiel dafür ist der Eigner des DS Virgin Teams, Richard Branson. 2010 und 2011 tummelte sich der Milliardär mit Virgin Racing noch in der Formel 1, aber ohne Erfolg. In der Formel E – mit dem Know-how von DS – liegt Bransons Team auf Platz 2 der Konstrukteurswertung. Beim Rennen um den Klimawandel hat der sportbegeisterte Brite die Nase fast vorn. Das dürfte auch dem Image von DS als künftige E-Auto-Marke der Groupe PSA zugute kommen. (mid/Mst)

DS Virgin Racing

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