Der EAM-Podcast: Episode 079

14.12.2023 von Marcus Zacher

Akku- und Wasserstoffzüge

In der automobilen Welt setzt sich der Elektroantrieb erst so langsam durch, doch es gibt ein Verkehrsmittel, bei dem Elektromotoren schon seit vielen Jahrzehnten ein etablierter Antrieb sind – und zwar bei den Schienenfahrzeugen.

Um die Züge mit Strom zu versorgen, sind auf vielen Bahnstrecken Oberleitungen und auf den Zügen Stromabnehmer – sogenannte  Pantographen – installiert. Auf Streckenabschnitten, wo es keine Oberleitungen gibt, werden dagegen  überwiegend Dieselzüge eingesetzt.

Um auch oberleitungsfreie Strecken emissionsfrei betreiben zu können, kann man jedoch auf batterieelektrische Züge oder Züge mit einer Wasserstoff-Brennstoffzelle zurückgreifen. Die Firma Stadler Rail ist nach eigener Aussage Weltmarktführer für Batterie-Züge, weshalb wir in dieser Episode einen Gesprächsgast aus diesem Unternehmen bei uns im Podcast begrüßen dürfen: Achilles Brecht erklärt uns im Interview, wie diese modernen Zugtechnologien funktionieren und welche Einsatzzwecke sie erfüllen können.

Shownotes zur Episode 079

Zur Person:

Achilles Brecht ist seit 2015 bei Stadler Rail als Vertriebsingenieur tätig, seit 2016 beschäftigt er sich mit den alternativen Antrieben für die Züge. Zuvor hat er Wirtschaftsingenieurwesen an der TU Berlin studiert.

Stadler Flirt Akku:

Der Stadler Flirt Akku ist ein batterieelektrischer Zug für den Fahrgasteinsatz, der erstmals 2017 gebaut wurde. Er basiert auf den konventionellen Triebzügen der Flirt-Serie, kann jedoch durch das Batteriepaket auch ohne Oberleitung elektrisch und emissionsfrei über kurze und mittlere Strecken betrieben werden. Überschüssige Bremsenergie wird dabei in die Batterie zurückgespeist (Rekuperation).

In vielen Ländern ist ein Großteil des Schienennetzes nicht elektrifiziert. Laut Stadler beträgt dieser Anteil in Deutschland immerhin rund 40 Prozent. Davon wiederum sind die meisten Streckenabschnitte (rund 80 Prozent) kürzer als 80 Kilometer. Damit eignen sich batterieelektrische Züge besonders zur Überbrückung solcher Abschnitte.

Stadler Flirt Akku Typische Werte
Reichweite (Akkubetrieb): 150 km
Höchstgeschw.: max. 160 km/h
Ladezeit unter Oberleitung: 15 Minuten
Sitzplätze: 120–180
224 Kilometer Batterie-Reichweite: Stadler stellt mit FLIRT Akku Weltrekord auf
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Stadler Flirt H2:

Für deutliche längere Strecken ohne Oberleitung hat Stadler den Flirt H2 im Programm. Dieser Zug verfügt über eine Wasserstoff-Brennstoffzelle, mit der der benötigte Strom erzeugt wird. Bremsenergie wird auch hier in einem Akku zwischengepuffert. Die ersten Flirt H2 hat Stadler 2019 in den USA verkauft. Das waren gleichzeitig die ersten wasserstoffbetriebenen Züge für den amerikanischen Personenschienenverkehr überhaupt.

Stadler Flirt H2 Werte für SBCTA-Ausführung
Reichweite (Akkubetrieb): 460 km
Höchstgeschw.: max. 127 km/h
Auftankzeit: < 30 min
Sitzplätze: 116

Grafiken und Fotos: Stadler Rail

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