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EAM 01/2025 – Februar/März
Zu einem Grundpreis von 20.000 Euro soll der kleinste VW angeboten werden. Er ist länger als der e-up! und innen so groß wie der Polo.
VW ist mit einem bezahlbaren kompakten Fahrzeug groß geworden. Der Käfer war einst für viele das erste Auto, millionenfach verkauft und mit sprichwörtlicher deutscher Ingenieursqualität. Eben ein Volkswagen. Mit dem Wandel zur Elektromobilität haben die Wolfsburger den Fokus für Einstiegsmodelle etwas aus den Augen verloren.
Jetzt soll das der wahrscheinlich ID.1 getaufte Kleinstwagen richten. Zumindest hat Volkswagen in einer Weltpremiere das Showcar ID. Every1 vorgestellt, das einen Ausblick auf den neuen Einstiegs-VW gibt. Als Nachfolger des in die Jahre gekommenen und mittlerweile 2023 eingestellten e-up! soll der ID.1 mit einem Grundpreis von 20.000 Euro in die Fußstapfen des legendären Käfers treten und zum Volks-Wagen werden. Leider ist der Marktstart erst für 2027 geplant. Dafür wollen die Wolfsburger den ID. 2all in der 25.000-Euro-Klasse schon im nächsten Jahr auf die Straße bringen.
Der Volkswagen-Konzern hat für die Einstiegsmodelle den neuen E-Antriebsbaukasten MEB mit Frontantrieb entwickelt. Durch den Antrieb an der Vorderachse soll die Raumausnutzung noch besser sein als bei den größeren ID.-Modellen mit Heckantrieb oder Allrad, wie dem ID.3 oder dem ID.4. Die Vorderräder werden von einer neu entwickelten E-Maschine mit 70 Kilowatt Leistung angetrieben. Mindestens 250 Kilometer Reichweite verspricht VW für die neuen Kleinen, was einen Einstiegsakku mit etwa 30 bis 35 kWh vermuten lässt. Vier Personen finden Platz und können 305 Liter Gepäck mitnehmen. Der ID.1 übertrifft den e-up! mit 3,88 Metern Länge um 28 Zentimeter. Der etwas größere ID. 2all spielt mit 4,05 Metern Länge in der Liga des aktuellen Polo.
Optisch ist die Studie ID. Every1 unverkennbar der kleine Bruder des ID. 2all. Beide haben die neue VW-Designsprache mit klaren Linien ohne Schnörkel und natürlich die mit dem Golf 1 eingeführte markante C-Säule. Breit ausgestellte Radläufe lassen den Kleinen aussehen, als könne er vor lauter Kraft kaum laufen. Zudem ist das Showcar mit 1,81 Metern so breit wie der ID. 2all, der schon im B-Segment angesiedelt ist. Insgesamt verzichteten die Wolfsburger auf überflüssige Linien und schufen damit ein zeitloses Design, das dem Nachfolger des e-up! gerecht wird. Bewusst haben die Designer das Stilmittel des Goldenen Schnitts angewendet, was sich zum Beispiel in der Aufteilung des Fensterbandes und der Karosseriefläche im Verhältnis 2/5 zu 3/5 zeigt.
Eine Querspange als stilisierter Kühlergrill verbindet die Scheinwerfer. Zusammen mit den außen angeordneten vertikalen Tagfahrlichtern soll die Front ein freches aber sympathisches Lächeln zeigen. Die vertikalen Rückstrahler sind ebenfalls ganz außen positioniert, so dass die Heckansicht besonders breit wirkt. Die VW-Zeichen sind vorne wie hinten illuminiert.
Die Dachfläche des e-up!-Nachfolgers ist in der Mitte abgesenkt, ohne jedoch die Kopffreiheit einzuschränken. Die Außenflächen im Dachabschluss wurden nach hinten herausgezogen. Damit verleiht das Dach dem 1,49 Meter hohen Kleinwagen eine sportliche Note und die Abrisskante reduziert obendrein die Luftverwirbelungen, was die Reichweite optimiert.
So wie die Außenansicht hat der Chefdesigner Andreas Mindt auch den Innenraum in einer klaren Linie gehalten. Haptisch angenehme Oberflächen in warmen, freundlichen Farben dominieren das Interieur. Die Stoffe selbst bestehen überwiegend aus recycelten Materialien. Horizontale Linien prägen auch das Armaturenbrett mit dem mittig angebrachten Touchdisplay des Infotainmentsystems und darunter ergonomische Tasten für die Innenraumtemperatur, die Sitzheizung und die Audiolautstärke. Die Slider sind also passé.
Auf der Beifahrerseite kann auf einer Schiene ein Tablet eingeklinkt werden. Alternativ lässt sich eine Ablage einhängen, die als Tisch genutzt werden kann. Hinter dem oben und unten abgeflachten Zweispeichen-Lenkrad versorgt das Tachodisplay den Fahrer mit den wichtigsten Informationen. Der kleinste VW soll eine Mittelkonsole bekommen, wie sie ähnlich bis jetzt nur im ID. Buzz angeboten wird. Die Konsole ist auf einer Schiene bis in den Fond verschiebbar. Nach vorn und hinten lassen sich verstellbare Ablagen herausziehen, die für verschiedene Einsatzzwecke nutzbar sind. Obwohl außen nur etwas größer als der e-up! soll der Innenraum des neuen ID. Every1 der Größe des aktuellen Polos entsprechen. Die neue Frontantriebs-Plattform macht das möglich.
Volkswagen will durch gezielte Erweiterung seiner Modellpalette wettbewerbsfähiger werden. Mit der vorgestellten „Electric Urban Car Family“ soll die Marke wieder führender Volumenhersteller mit sicheren und innovativen Autos werden. Mit dem ID. 2all, der Sportversion ID. Concept GTI und dem ID. Every1 wollen die Wolfsburger diese Ziele erreichen. Doch die Konkurrenz schläft nicht: Die Mitbewerber bieten schon Fahrzeuge im ähnlichen Preissegment an oder sind kurz vor dem Marktstart. Der Hyundai Inster startet diese Tage zu Preisen ab 23.900 Euro und der Renault Twingo ist für 2026 angekündigt. Der ID.1 kommt daher definitiv nicht zu früh.
Fotos: Volkswagen
Quelle(n): Pressemitteilung von Volkswagen vom 05.03.2025
Technische Daten | ID. Every1 |
---|---|
Fahrzeugklasse: | Kleinstwagen |
Sitze/Türen: | 4/5 |
ANTRIEB | |
Antriebsart: | Vorderradantrieb |
Leistung: | 70 kW |
Höchstgeschwindigkeit: | 130 km/h |
Reichweite WLTP: | min. 250 km |
ABMESSUNGEN | |
Länge x Breite (ohne Spiegel) x Höhe: | 3,88 m x 1,816 m x 1,49 m |
Gepäckraum: | 305 l |
PREIS | |
Verfügbarkeit: | Marktstart 2027 |
Deutschland: | ab ca. 20.000 € |
Österreich: | ab ca. 20.000 € |
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Ich würde den ID 1 sofort kaufen. Tolles Design, die Reichweite könnte noch etwas mehr sein. Mir gefällt auch die Farbe richtig gut. Schade, dass er erst 2027 kommt