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EAM 06/2024 - Dezember/Januar
Nach zwei Kompakt-SUV schiebt Smart nun den #5 nach, mit dem die Marke erstmalig in der Mittelklasse wildert. Dennoch soll das neueste Modell mit viel Platz und topmoderner Technik überzeugen und dem Markennamen so gerecht werden.
Smart stellt seine Fangemeinde vor eine buchstäblich große Prüfung. Denn kaum haben die Freunde der maximal minimierten Mobilität das endgültige Aus für ihren liebgewordenen Fortwo verwunden, erschrecken die mittlerweile mit China verbandelten Schwaben ihre Follower mit einem Auto, neben dem selbst der neue Countryman noch richtig Mini aussieht: Vorhang auf und Bühne frei für den #5.
Der dritte im Bunde wird mehr SUV denn je und überragt mit einer Länge von 4,71 Metern sogar den Mercedes EQB. Das ist nicht nur die richtige Referenz für den Größenvergleich, sondern diese Paarung hat auch innerhalb der Familien- und Firmenpolitik eine gewisse Brisanz. Denn ob jetzt der eine schöner ist oder der andere, mag vielleicht eine Geschmacksfrage sein. Doch die technische Punktwertung geht eindeutig an den Smart und der #5 lässt die Stromer mit Stern buchstäblich alt aussehen.
Zum Champion wird der #5 mit Hilfe der Chinesen. Denn während Mercedes fürs Design zuständig ist, steuert Geely seine 800-Volt-Plattform bei und einen Akku von 100 kWh. Der reicht im China-Zyklus für 740 und bei uns wahrscheinlich noch immer für knapp 600 Kilometer, schafft an der Ladesäule in 15 Minuten den Sprung von 10 auf 80 Prozent und speist auf Wunsch auch zwei Motoren. Denn die Offroad-Optik ist nicht nur Show und Shine, schließlich will der #5 wirklich für Abenteuer gewappnet sein.
Dazu gibt es ein Infotainment, gegen das selbst die kommende MB-UX-Generation für den nächsten Mercedes CLA fast schon wieder verstaubt wirkt. Drei riesige OLED-Displays prangen im Cockpit, über die Frontscheibe flimmert ein Head-up-Display mit Augmented-Reality-Grafiken und auf dem AMD-Highspeed-Prozessor läuft ein Smartbot, dessen künstliche Intelligenz so viel Gesprächstalent und vor allem Verständnis hat wie ChatGPT.
Und auch beim Preis haben die Chinesen die Nase vorn: Eine offizielle Angabe gibt es zwar noch nicht, doch war bei der Premiere des Showcars von einem Einstieg unter 50.000 Euro die Rede, während Mercedes für den EQB zum Beispiel mindestens 53.514 Euro in Deutschland und 55.490 Euro in Österreich verlangt. Wenn die Serienausstattung ähnlich großzügig wie beim Smart #1 oder #3 ausfällt, dürfte sich der Preisvorteil schnell zu einem fünfstelligen Betrag aufsummieren. Da kommt der ein oder andere Mercedes-Kunde vielleicht schon mal ins Grübeln.
Dass es die Marke aus dem Dschungel der Großstadt und dem urbanen Umfeld hinaus zieht aufs Land, unterstreichen die Designer mit einem ausgesprochen rustikalen Auftritt, der nicht nur für die Provinz taugt, sondern gleich für Prärie und Pampa. Denn der Fünfer sieht aus, als hätte er zu lange zwischen einem Jeep Avenger und einer Mercedes G-Klasse geparkt, so breit und bullig ist sein Bug mit dem massiven Unterfahrschutz, so wuchtig sind die Radläufe und so kantig ist die Kehrseite.
Innen wächst der Smart mit – und das gilt bei rund drei Metern Radstand nicht nur für das formidable Platzangebot mit Liegesitzen für die Ladepause und den für Smart-Verhältnisse fast schon expeditionstauglichen Kofferraum von mehr als 1.500 Litern. Sondern auch für den bei Mercedes beständig ignorierten Frunk von 72 Litern und vor allem für die Wertigkeit. Denn wo frühe Smarts immer ein wenig nach Kaugummi-Automat ausgesehen haben, starrt der #5 jetzt mit edlen Materialien und steht der Stuttgarter Muttermarke in nichts nach. Nicht umsonst haben die Chinesen zum Beispiel Sennheiser als Partner für den Sound ins Boot geholt.
Fast doppelt so lang wie der Ur-Smart und mehr als doppelt so teuer – natürlich ist der #5 für echte Smart-Fans schwere Kost. Aber Dirk Adelmann hat einen Verdauungshelfer parat: Die Schwaben wollen das eine tun, ohne das andere zu lassen – und arbeiten mit Hochdruck an einem Nachfolger für den Fortwo, verspricht der Europa-Chef. Denn nur weil sie sich jetzt aufs Land wagen, wollen sie die Stadt nicht der Konkurrenz überlassen.
Fotos: Smart
Quelle(n): Smart Pressemitteilung vom 28.08.2024
Technische Daten | Smart #5 |
---|---|
Fahrzeugklasse: | Mittelklasse-SUV |
Sitze/Türen: | 5/5 |
Spannungsklasse: | 800 Volt |
Batterie: | 100 kWh |
Ladeleistung DC: | ca. 400 kW |
Ladezeit DC (10–80 %): | 15 min |
Reichweite (CLTC): | 740 km |
Länge: | 4,705 m |
Radstand: | 2,900 m |
Kofferraum: | bis zu 1.530 l |
Frunk: | 72 l |
Preis: | ab ca. 50.000 € (geschätzt) |
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Gefällt mir. Alles da was man braucht oder will. Endlich auch ein Frunk, was von den ignoranten deutschen Autobauern wie Feuer gemieden wird. Aber denen wird vielleicht noch ein Licht aufgehen, hoffentlich nicht zu spät, wie bei der „Ampel“- Regierung. Auch gibt es ein Glasdach, hoffentlich mit irgendeiner Abdunklungsmöglichkeit. Ein One-Padel-Drive wir es sicherlich geben. Wenn jetzt noch die PS Zahl wenigstens für der RWD knapp unter 300 bleibt ein Favorit für das nächste E- Auto. Ah, der Service müsste noch vor Ort sein.
Apropos Service. Nach Angaben in einschlägigen Foren, was von den Werkstätten da an Servicepreisen und (unnötigen) Arbeiten aufgerufen wird, sollte in eine Kaufentscheidung sicher mit einfließen.
Interessiert mich sehr, die Kaufentscheidung wird aber auch von den geforderten Serviceintervallen und Kosten abhängig sein.