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EAM 05/2025 – Oktober/November
BMW hat intensiv an der neuen Plattform für die kommenden Elektrofahrzeuge getüftelt, nun präsentieren sie das erste Modell auf Basis der „Neuen Klasse“-Plattform. Vorhang auf für den neuen BMW iX3, der alles besser können soll. Und tatsächlich: Die Bayern haben sämtliche Register gezogen und ein Auto mit moderner Software und beeindruckenden Daten auf die Räder gestellt.
BMW wurde lange dafür belächelt, dass sie – mit Ausnahme des iX – ihre aktuellen Stromer auf Mischplattformen statt auf dezidierten Elektro-Architekturen aufbauten. Doch der Erfolg gibt ihnen Recht, insbesondere Modellreihen wie der iX1, der i4 oder der i5 erfreuen sich hoher Beliebtheit.
Doch nun ziehen die Bayern sämtliche Register und präsentieren das erste Modell auf Basis der „Neuen Klasse“-Plattform: das SUV iX3. Das Seriendesign orientiert sich erstaunlich stark an der 2024 gezeigten Studie Neue Klasse X, die bereits viele Merkmale vorwegnahm.
Am markantesten fällt die neue Front auf: Ein schwarzes, mit LED-Streifen inszeniertes Panel wird von der schmalen Niere im Stile klassischer BMWs zweigeteilt. Die Seitenlinie betont die Radhäuser, erinnert aus manchen Perspektiven an den großen iX. Das Heck wiederum wird von den neuen Heckleuchten dominiert. Trotz der neuen Designlinie, die die Gestaltung aller künftigen Modelle prägen wird, ist der iX3 sofort als BMW zu erkennen, wirkt aber dennoch frisch und modern – eben wie eine ganz neue Klasse.
Im Cockpit fällt sofort das Parallelogramm-förmige Zentraldisplay ins Auge: Auf ihr läuft das BMW Operating System X, das eigenentwickelte Betriebssystem. Es besticht durch schnelle Reaktionen, einen hohen Individualisierungs- und Funktionsumfang sowie eine aufgeräumtere Bedienstruktur. Selbstverständlich ist ein umfangreicher EV-Routenplaner stets mit an Bord, bei dem viel Wert auf eine hohe Datengenauigkeit der Ladestationen gelegt wurde.
Unterhalb der Windschutzscheibe erstreckt sich ein flaches Displayband über die komplette Breite des Armaturenbretts, das Panoramic Vision. Es ersetzt einerseits das Tachodisplay, zeigt andererseits auf individuell konfigurierbaren Feldern verschiedene Zusatzinfos im direkten Blickfeld des Fahrers an. Ähnlich wie bei Peugeot blickt man nicht durch, sondern über das neu gestaltete und auf den ersten Blick etwas überfrachtete Lenkrad auf das Display. Anders als bei den Franzosen wird es jedoch nicht partiell von diesem verdeckt. Wem das nicht reicht, kann zusätzlich ein Head-up-Display mit Augmented-Reality-Funktion hinzukonfigurieren.
Für eine rasante Rechenpower hat BMW die Steuergeräte komplett neu sortiert und den Kabelstrang radikal entschlackt. Künftig werden alle Softwarefunktionen auf vier „Superbrain“ genannten Zentralrechnern abgearbeitet, die 20-mal schneller rechnen sollen.
Auch wenn es im iX3 alles andere als beengt zugeht – an die Raumausnutzung eines Tesla Model Y kommt der im ungarischen Debrecen gefertigte BMW nicht heran. Dennoch finden Passagiere auf allen Plätzen ausreichend Kopf- und Beinfreiheit vor. Der Kofferraum fällt mit 520 Litern klassenüblich aus. Durch Umklappen der Rücksitze (im Verhältnis 40:20:40) lässt er sich auf 1.750 Liter erweitern.
Und erstmals seit dem BMW i3 gibt es sogar wieder einen Frunk. Mit 58 Litern ist der nicht riesig, aber groß genug für Ladekabel & Co., wenngleich man sich zur Beladung weit über die geöffnete Fronthaube lehnen muss. Erwähnenswert ist auch noch die respektable Anhängelast von 2.000 Kilogramm.
Dank der komplett neuen Architektur inklusive der E-Antriebe der sechsten Generation konnte das Entwicklungsteam die Effizienz gegenüber dem Vorgänger deutlich steigern. Entsprechend beeindruckend lesen sich die Werte im Datenblatt: In der sparsamsten Konfiguration gibt BMW nur 15,1 kWh/100 km an. In Verbindung mit der neuen Batteriegeneration, die ab sofort auf Rundzellen mit NMC-Zellchemie setzt, ergeben sich damit Norm-Reichweiten von bis zu 805 Kilometern.
Der Akku speichert nutzbare 108,7 kWh und bietet erstmals bei BMW eine 800-Volt-Bordnetzspannung. Damit konnte auch die Ladeleistung enorm gesteigert werden: Bis zu 400 kW werden in Aussicht gestellt, die Ladezeit von 10 auf 80 Prozent soll lediglich bei 21 Minuten liegen, womit BMW mit dem Audi Q6 e-tron gleichzieht, ein Smart #5 aber wesentlich schneller von der Ladesäule wegfährt.
Die AC-Ladung wird serienmäßig mit den üblichen 11 kW durchgeführt, optional steht ein 22-kW-Bordlader zur Verfügung. Doch BMW hat auch das bidirektionale Laden nicht aus den Augen verloren. Vehicle-to-Load (V2L) ist auf Wunsch mit 3,7 kW möglich, Vehicle-to-Home (V2H) und Vehicle-to-Grid (V2G) werden serienmäßig mit 11 kW über die CCS-Ladedose unterstützt.
Zu Beginn steht nur eine Antriebsoption zur Verfügung, der BMW iX3 50 xDrive. Der Allradantrieb setzt sich aus einer Asynchronmaschine an der Vorderachse und einer fremderregten Synchronmaschine an der Hinterachse zusammen und liefert 345 kW Leistung und 645 Nm Drehmoment. Damit soll es in 4,9 Sekunden auf 100 km/h gehen, Schluss ist erst bei 210 km/h Spitze.
| Audi Q6 e-tron | BMW iX3 | Smart #5 | Tesla Model Y | |
|---|---|---|---|---|
| Version: | quattro | 50 xDrive | Pulse | LR AWD |
| Bordnetz: | 800 V | 800 V | 800 V | 400 V |
| Batterie (brutto/netto): | 100 kWh/94,9 kWh | 115 kWh/108,7 kWh | 100 kWh/94 kWh | 82 kWh/79 kWh |
| Reichweite (WLTP): | 625 km | 805 km | 540 km | 586 km |
| Verbrauch (WLTP): | 17,0 kWh/100 km | 15,1 kWh/100 km | 19,9 kWh/100 km | 15,3 kWh/100 km |
| Leistung: | 285 kW | 345 kW | 432 kW | N/A |
| 0–100 km/h: | 5,9 s | 4,9 s | 4,9 s | 4,8 s |
| max. Ladeleistung: | 270 kW | 400 kW | 400 kW | 250 kW |
| Preis DE: | 74.700 € | 68.900 € | 55.400 € | 52.990 € |
| Preis AT: | 75.500 € | 69.950 € | 58.500 € | 52.900 € |
Später werden weitere Antriebsoptionen folgen. Denkbar sind eine Version mit Hinterradantrieb genauso wie ein M-Modell. Da BMW auch einen Akku mit günstigen LFP-Zellen vorbereitet, wird es auch eine Variante mit geringerer Batteriekapazität geben.
Der BMW iX3 ist in der genannten Ausführung in Deutschland ab sofort zu Preisen ab 68.900 Euro bestellbar. In Österreich beginnt die Preisliste bei 69.950 Euro. Eine künftige Einstiegsversion soll den Basispreis auf unter 60.000 Euro drücken. Mit der Produktion wird noch im vierten Quartal 2025 begonnen, die Auslieferungen sollen Anfang 2026 erfolgen.
BMW hat mit dem BMW iX3 der „Neuen Klasse“ gezeigt, dass man genau weiß, wie ein modernes Elektroauto auszusehen hat. Die Software- und Hardwarearchitektur ist auf dem neuesten Stand, bei der Reichweite und dem Verbrauch setzt man (zumindest auf dem Papier) Maßstäbe in diesem Segment. Die Grundvoraussetzungen für einen erfolgreichen Start sind also erfüllt. Jetzt warten wir gespannt darauf, wie sich der neue BMW auf der Straße schlägt.
Fotos: BMW, Tobias Liminski
Die Preise für den österreichischen Markt wurden ergänzt.
Pro:
Contra:
Audi bietet den Q6 e-tron sowohl mit Heck- als auch mit Allradantrieb, zwei Akkugrößen und Leistungen zwischen 215 und 380 kW an. 800 Volt ist stets mit an Bord. Die Preisliste beginnt in Deutschland bei 63.500 Euro, in Österreich bei knapp unter 60.000 Euro.
Der Smart #5 steht zwar schon für deutlich unter 50.000 Euro in der Preisliste, hat dann aber nut einen kleinen Akku und ein 400-Volt-Bordnetz. Ab der Version Pro gibt’s 800 Volt, mehr als 400 kW Ladeleistung und einen 100 kWh großen Speicher. Die Leistungsspanne der Antriebe reicht von 250 bis 475 kW.
Zumindest nach Stückzahlen dominiert das Tesla Model Y weiterhin das Mittelklasse-Segment, muss aber bei der 800-Volt-Technologie passen. Auch die Batteriekapazität kann nicht mehr mit der Konkurrenz mithalten. Dafür ist der Basispreis mit 44.990 Euro niedrig, das Topmodell ist ab 61.990 Euro zu haben.
| Technische Daten | BMW iX3 50 xDrive |
|---|---|
| Fahrzeugklasse: | Mittelklasse-SUV |
| Karosserie: | SUV |
| Sitze/Türen: | 5/5 |
| ANTRIEB | |
| Antriebsart: | Allradantrieb |
| Leistung: | 345 kW |
| Drehmoment: | 645 Nm |
| BATTERIE & LADESTANDARD | |
| Spannungsklasse: | 800 V |
| Zellchemie: | NMC |
| Energieinhalt (brutto/netto): | 115 kWh/108,7 kWh |
| Ladeleistung AC: | 11 kW (optional: 22 kW) |
| Ladeleistung DC: | 400 kW |
| Ladezeit AC (0–100 %): | 11 h (mit 11 kW), 5 h 45 min (mit 22 kW) |
| Ladezeit DC (10–80 %): | 21 min |
| FAHRLEISTUNGEN | |
| Höchstgeschw.: | 210 km/h |
| 0–100 km/h: | 4,9 s |
| REICHWEITE & VERBRAUCH | |
| Reichweite (WLTP): | 679–805 km |
| Verbrauch (WLTP): | 17,9–15,1 kWh/100 km |
| ABMESSUNGEN & GEWICHT | |
| L x B (exkl. Spiegel) x H: | 4,782 m x 1,895 m x 1,635 m |
| Breite (inkl. Spiegel): | 2,093 m |
| Radstand: | 2,897 m |
| Gepäckraum: | 520–1.750 l |
| Frunk: | 58 l |
| Leergewicht: | 2.360 kg |
| Zuladung: | 540 kg |
| Anhängelast (g/u): | 2.000 kg/750 kg |
| cW-Wert: | 0,24 |
| PREIS & VERFÜGBARKEIT | |
| Verfügbarkeit: | ab sofort bestellbar, Auslieferungen ab März 2026 |
| Preis DE: | ab 68.900 € |
| Preis AT: | ab 69.950 € |
Die aktuelle Ausgabe!
EAM 05/2025 – Oktober/November
Wann gibt es endlich mal wieder Autos wo der Touchscreen in´s Armaturenbrett integriert ist.
Ich hasse stehende Displays, das sieht aus wie gewollt und nicht gekonnt.
Hallo Erwin, das Display des Ford Explorer oder Capri ist verstellbar. Man kann es nach unten, Richtung Mittelkonsole schieben.
Rollende Smartphones mit Mini-Ausstattungsqualität: „…. aber die Anderen sparen doch auch an Design, Ausstattung und ähnlichem, was der High-Quality-Kunde von Früher schätzte….“ Ich hoffe, Gen Y und Z verdienen genug Geld