Erste Fahrt mit dem VW ID. Neo

17.12.2018 von Redaktion Elektroautomobil

Elektromobilität. Am Anfang der Umstellung steht dabei der ID. Neo, Batterie-Bruder des Golf. Das neue Modell kommt zwar erst Anfang 2020 in den Handel, doch die Prototypen sind schon unterwegs.

Frank Welsch probt den elektrischen Ernstfall. Und das kann man wörtlich nehmen. Denn der VW-Entwicklungschef ist gerade in Südafrika unterwegs und testet den ID. Neo, das erste Auto einer neuen Modellfamilie, mit dem VW reichlich spät mit dem Strom schwimmen und endlich so richtig in der Ära der Akku-Autos ankommen will. Schließlich ist der ID. keine halbgare Umrüstung wie e-Up und e-Golf, sondern wurde erstmals komplett um die Batterie herum entwickelt. Deshalb fangen die Niedersachsen quasi bei Null an und haben ein entsprechend strammes Programm für Entwicklung und Erprobung. „Viel mehr als die Türgriffe, ein paar Scharniere und die 12-Volt-Batterie haben die ID.-Modelle mit dem Rest der Palette nicht gemein“, sagt Frank Bekemeier, der die Entwicklung leitet.

Normalerweise geschieht das im Geheimen.

Doch weil die Konkurrenz schon eine, zum Teil sogar zwei Fahrzeuggenerationen voraus ist, gackern sie in Wolfsburg ausnahmsweise auch schon über ungelegte Eier und bitten sogar zur ersten Testfahrt mit ihren Prototypen. Die erinnern bei Format und Fahrleistungen nicht von ungefähr an einen guten alten Bekannten: den Golf. „Denn wir wollen mit dem ersten ID.-Modell die gleichen Kunden ansprechen“, sagt Welsch und skizziert deshalb vergleichbare Eckdaten: Die Länge wird irgendwo bei 4,25 Metern liegen, die Leistung des e-Motors an der Hinterachse bei etwa 150 kW/204 PS, die Höchstgeschwindigkeit im besten Fall bei 180 km/h und der Preis bei unter 30.000 Euro – „so viel wie man für einen ähnlich gut ausgestatteten TDI bezahlen müsste“.

Die Bedeutung des ID. Neo für die Marke VW und den gesamten Konzern kann man kaum groß genug einschätzen. Nicht umsonst soll seine Plattform allein bis 2022 mehr als zwei Dutzend Modelle tragen und so den größten Beitrag dazu leisten, das bis 2025 jeder fünfte VW mit Batterie statt Benzintank verkauft wird. Sie sind zwar wie immer ein bisschen spät dran. Aber es wird auch in Wolfsburg so langsam ernst mit der elektrischen Revolution und Männer wie Welsch und Bekemeier sind gut beraten, diesen Ernstfall grünlich zu erproben: „Denn Fehler können wir uns bei diesem ambitionierten Plan keine erlauben.“ Benjamin Bessinger/SP-X

  1. Michael sagt:

    VW hat mit den ID wieder einmal gezeigt das man aus einer Vision (wäre ein tolles Auto geworden ) etwas total langweiliges und Entteuschendes machen kann.
    Meines Erachtens hat VW total Versagt.

    1. Alexander sagt:

      @Michael: Das soll der E-Nachfolger des Golf werden, was für spannende Visionen hast du dir erwartet?
      Der Antrieb ist ausreichend stark und dort wo er hingehört (an der Hinterachse), damit man mit dem Drehmoment auch was anfangen kann. Der Akku wird mit 46~ 74 kWh ausreichend Kapazität haben, womit auch die Reichweite passt und er wird schnell geladen werden können.
      Als reines E-Modell wird er innen viel Platz haben, das ist auch wichtig.

      Was aber der Kühler auf dem Bild soll, weiß ich auch nicht.

      1. C.Hiller sagt:

        Der Hyndai Ioniq Elektro sieht ähnlich aus. Für den Kühler könnte ich mir zwei Dinge vorstellen: Wärmepumpe, Thermalmanagement Batterien.

  2. NSU K70 wird zu VW K70 und wir haben ein neues Auto sagt:

    Also mal ganz ehrlich, wenn die „schönen“ VW-Bildchen von allem halbgaren und ungekochten ablenken sollen, dann sollte man aber kein angeblichen Vollelektroauto als Skelettaufbau abbilden, wo ein Verbrennungsmotor, ein riesen Kühler und ein Kühlerausgleichsbehälter zu sehen ist – oder???

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