Die aktuelle Ausgabe!
EAM 01/2025 – Februar/März
Fünf Jahre nach Produktionsstart bekommt das Tesla-SUV ein Facelift spendiert, das als „Juniper“ bezeichnet wird und das Tesla Model Y mit moderneren Designelementen ausstattet. Jetzt startet es in Europa. Doch erst einmal ist die Auswahl stark eingeschränkt.
Es ist das meistverkaufte Elektroauto der Welt und führte 2023 sogar die Charts über alle Antriebsarten hinweg an: Das Tesla Model Y ist ein absoluter Bestseller und macht den Löwenanteil der Tesla-Verkäufe weltweit aus, was seinen Erfolg und die Beliebtheit unterstreicht. Immerhin liefen seit 2020 bereits über 3,5 Millionen Exemplare in den USA, Deutschland und China vom Band.
Jetzt bekommt das beliebte Tesla-SUV ein umfassendes Facelift spendiert, wobei die optischen Änderungen keine großen Überraschungen darstellen. Schließlich veröffentlichten wir nicht nur detaillierte Renderings in der EAM-Ausgabe 06/2024, sondern kürzlich auch erste Fotos auf unseren Social-Media-Kanälen (X, Instagram, Facebook, LinkedIn).
So prägt künftig eine Lichtleiste im Stile von Cybertruck oder Cybercab die Front. Auch am Heck zieht eine durchgängige Leuchte ein. Damit unterscheidet sich das Model Y jetzt deutlich stärker vom Model 3. In der Länge wächst das SUV nun um vier Zentimeter auf 4,79 Meter. Das neu gestaltete Design soll zudem die Aerodynamik verbessern. In Verbindung mit neuen Rädern soll dies zur Reichweitenerhöhung beitragen. Für die Version „Maximale Reichweite Allradantrieb“ werden nun 568 statt 533 Kilometer in Aussicht gestellt. Als weitere Änderungen verspricht Tesla eine optimierte Geräuschdämmung und eine komfortablere Fahrwerksauslegung analog zum Model 3 Highland.
Unterm Blech wurde die Technik nur moderat aktualisiert. Überfällig ist etwa die neue beheiz- und waschbare Frontkamera, denn spätestens nach Wegfall der Ultraschallsensoren herrschte am Bug stets Blindflug beim Rangieren. Die Übergangslösung per Kamera-Schätzung erwies sich in der Praxis als unzuverlässig.
Während die Höchstgeschwindigkeit jetzt auf 201 km/h begrenzt ist (vorher waren 217 km/h im AWD-Modell möglich), verbessert sich die Beschleunigung ab Werk von 5,0 auf 4,3 Sekunden (sogenannte „Boost-Option“). Informationen zur Batterie des Europa-Modells hat Tesla wie üblich nicht kommuniziert, gleiches gilt für die Ladeperformance. Die maximal 250 kW am Supercharger stehen weiterhin im lückenhaften Datenblatt, doch bislang fiel die Ladeleistung sehr schnell ab, wodurch sich die Ladezeiten von 10 auf 80 Prozent in der Praxis bei über 30 Minuten einpendelten.
Das Interieur wurde im Zuge des Facelifts ebenfalls überarbeitet und erinnert jetzt stark an das Schwestermodell. So prägt eine LED-Lichtleiste unterhalb der Windschutzscheibe das Cockpit, außerdem wurden die Materialien überarbeitet, so dass insgesamt ein wertigerer Eindruck entsteht. Hervorzuheben ist die nun serienmäßig verbaute Sitzbelüftung für die ebenfalls überarbeiteten Sitze, womit Schweißabdrücke im Sommer hoffentlich der Vergangenheit angehören.
Offenbar hat man sich die Kritik an der Tastenblinkern des Model 3 zu Herzen genommen und beim Model Y den Blinkerhebel beibehalten. Anstelle der Blinkertasten sind deshalb zwei flexibel konfigurierbare Schalter verbaut. Im Fond zieht der bekannte Bildschirm mit acht Zoll Diagonale ein, womit die hinten sitzenden Personen selbstständig die Temperatur regeln oder sich am Infotainment austoben können. Verbessert wurde darüber hinaus die Konnektivität verbessert, weshalb der Mobilfunk- und WLAN-Empfang, sowie die Mobiltelefonerkennung nun zuverlässiger funktionieren sollen.
Das Model Y Juniper kann ab sofort in Europa bestellt werden, allerdings zunächst nur in der mindestens 60.990 Euro teuren „Launch Series“, die auf der erwähnten Variante „Maximale Reichweite Allradantrieb“ basiert. Zahlreiche Insignien schmücken diese Startedition, hinzu kommen serienmäßige 20-Zoll-Räder im Design „Helix 2.0“, sowie eine Anhängerkupplung für 1.600 Kilogramm Zuglast. Damit ist dieses Modell 1.000 Euro teurer, als das weiterhin erhältliche Model Y Performance. Die Auslieferungen beginnen schon ab März.
Weitere, günstigere Modellvarianten werden sukzessive folgen, auch ein neues Model Y Performance wird erwartet. Das wird sich vermutlich stärker von den „normalen“ Ablegern unterscheiden, so wie es Tesla auch beim Model 3 Performance gehandhabt hat.
Tesla hat mit dem Model Y „Juniper“ das Design modernisiert und gezielt Schwachstellen ausgemerzt, dabei längst überfällige Verbesserungen eingebracht. Abgesehen vom Design bleiben große Veränderungen jedoch aus, weshalb es fraglich ist, ob das Model Y seinen Erfolg in dieser Form wird fortsetzen können. Bei der Ladeperformance oder dem (europäischen) Autopiloten ist das Modell zuletzt stark ins Hintertreffen geraten. In puncto Effizienz und Raumausnutzung dürfte es jedoch weiterhin Maßstäbe setzen.
Fotos: Tesla
Quellen: Pressemitteilung per E-Mail vom 24.01.2025, Tesla Model Y Modellseite, Tesla Konfigurator (DE und AT)
Technische Daten | Tesla Model Y Launch Series |
---|---|
Fahrzeugklasse: | Mittelklasse-Crossover |
Sitze/Türen: | 5/5 |
ANTRIEB | |
Antriebsart: | Allradantrieb |
Bauart: | vorne: ASM, hinten: PSM |
Leistung: | N/A |
Drehmoment: | N/A |
BATTERIE & LADESTANDARD | |
Spannungsklasse: | 400 V |
Energieinhalt: | ca. 80 kWh |
Ladeleistung AC: | 11 kW |
Ladeleistung DC: | 250 kW |
Ladezeit AC (0–100 %): | N/A |
Ladezeit DC (10–80 %): | N/A |
FAHRLEISTUNGEN | |
Höchstgeschwindigkeit: | 201 km/h |
Beschleunigung (0–100 km/h): | 4,3 s |
REICHWEITE & VERBRAUCH | |
Reichweite (WLTP): | 568 km |
Verbrauch (WLTP): | 15,3 kWh/100 km |
ABMESSUNGEN & GEWICHT | |
Länge x Breite (exkl. Spiegel) x Höhe: | 4,790 m x 1,982 m x 1,624 m |
Breite (inkl. Spiegel): | 2,129 m |
Radstand: | 2,890 m |
Gepäckraum: | bis 2.138 l (inkl. Frunk) |
Frunk: | ca. 117 l |
Leergewicht: | 1.997 kg |
Anhängelast (gebremst/ungebremst): | 1.600 kg/750 kg |
cW-Wert: | < 0,23 |
PREIS & VERFÜGBARKEIT | |
Verfügbarkeit: | Bestellstart: ab sofort, Auslieferungen ab 03/2025 |
Deutschland: | ab 60.990 € |
Österreich: | ab 60.990 € |
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EAM 01/2025 – Februar/März
Eigentlich bei näherer Betrachtung nur ein „Lichtfacelift“ vorne und hinten. Alles andere bleibt nahezu unverändert und inzwischen weit hinter den Standards der Mitbewerber. Und dazu Leasingraten, die im Vergleich zu besser ausgestatteten und leistungsstärkeren Vergleichsmodellen mit moderner Ladetechnologie wie Hyundai Ionic 5N oder KIA EV6 GT über 100% höher liegen. Das macht dieses Fahrzeug nicht nur uninteressant sondern in meinen Augen zum „Marktbegleiter“ für Markenfetischisten, da eigentlich zu diesen Konditionen unverkäuflich.