Vorstellung: Genesis GV60

19.08.2021 von Marcus Zacher

Anlauf mit E

Erst kürzlich ist die Hyundai-Edelmarke Genesis in Europa gestartet. Noch sind die Fahrzeuge der Marke echte Exoten, doch mithilfe des neues Elektro-Crossovers GV60 könnte sich das bald ändern.

Noch tut sich Genesis schwer damit, sich gegen die deutsche Premiumkonkurrenz zu etablieren. Doch damit ist Genesis nicht alleine. Auch Lexus, die Premiummarke von Toyota, ist selbst nach vielen Jahren auf dem europäischen Markt eine Nischenmarke und Infiniti (die Edelmarke von Nissan) hat sich sogar gänzlich aus Europa zurückgezogen. Doch während es schwer fallen dürfte, gegen die deutschen Oberklassefahrzeuge mit Verbrennungsmotor zu bestehen, könnten die Karten bei den Elektroautos neu gemischt werden. Denn einerseits sind E-Auto-Interessierte eher etwas experimentierfreudiger, was die Auswahl der Marke betrifft, und anderseits basiert der GV60 auf der neuen elektroautospezifischen Konzernplattform E-GMP, was eben jene Vorteile mit sich bringen dürfte, die wir bereits im Ioniq 5 (Fahrbericht) oder Kia EV6 (Vorstellung) kennenlernen durften.

Im Gegensatz zur kürzlich vorgestellten Elektro-Limousine Genesis Electrified G80 (Vorstellung auf der Automesse in Shanghai) handelt es sich beim GV60 nicht um ein Conversion-BEV, also einen umgerüsteten Verbrenner, sondern um ein reines Elektro-Modell.  Die Fotos lassen bereits einen flachen, ebenen Innenraumboden und ein luftiges wie modernes Cockpit erkennen, das dem des Ioniq 5 nicht unähnlich ist. Diesem voraus hat der GV60 allerdings aerodynamisch vorteilhafte Rückspiegelkameras, deren Bilder in kleinen Monitoren rechts und links im Cockpit dargestellt werden. Die kompakte Außenform aus einer Mischung von Schräghecklimousine und SUV-Coupé lässt sich ebenso schwer einsortieren, wie die des Kia EV6, dürfte mit diesem Format aber mehr Freunde finden, als der ausladende Electrified G80.

Der GV60, der bislang kleinste Genesis, den die Marke präsentiert hat, wird sicherlich auch die ultraschnelle Ladetechnologie erhalten, die eine Aufladung von 10 auf 80 Prozent in nur 18 Minuten ermöglichen soll. Möglich macht’s die Bordnetzspannung von über 500 und bis zu 800 Volt – abhängig von der gewählten Batteriekonfiguration. Doch darüber schweigt sich Genesis noch aus, technische Daten wurden noch nicht bekanntgegeben. Daher spekulieren wir einmal ein wenig:

Aufgrund der im Vergleich zum Ioniq 5 kürzeren Außenlänge dürfte die größte Batterie im GV60 etwas kleiner ausfallen. Im Ioniq 5 können bis 72,6 kWh Batterie-Energieinhalt installiert werden, im Genesis werden es wohl ehr weniger als 70 kWh. Beim Antrieb rechnen wir mit einer Auswahl zwischen Heck- und Allradantrieb und Leistungen zwischen 160 bis 220 kW. Eine Anhängerkupplung könnte es ebenfalls geben, zumindest ist diese für die Schwestermodelle verfügbar.

Spekulieren wir zum Abschluss noch über den Preis: Der Ioniq 5 startet mit großer Batterie und mit Hinterradantrieb (160 kW) bei 45.100 Euro in Deutschland und bei 48.990 Euro in Österreich. Der Genesis wird voraussichtlich besser ausgestattet sein und mit einem Premiumaufschlag versehen werden. Daher könnte er bei rund 50.000 Euro starten und würde damit auch gut ins Preisgefüge der deutschen Wettbewerber passen, die dieses Segment mit dem Audi Q4 e-tron (Vorstellung) oder dem Mercedes EQA (Test in EAM-Ausgabe 04/2021) ebenfalls bereits besetzt haben. Man darf also gespannt sein, ob der Anlauf mit den E-Modellen so gelingt, wie es sich die Genesis-Manager vorstellen. An der Technik wird der Erfolg sicherlich nicht scheitern.

Genesis GV60

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