Die aktuelle Ausgabe!
EAM 05/2024 - Oktober/November
Vorstellung: Can-Am Pulse und Origin
Motorrad-Neuanfang ohne Auspuff
Bombardier Recreational Products, kurz BRP, ist bekannt durch Quads und Dreirad-Fahrzeuge. Jetzt wollen die Kanadier mit ihrer Kultmarke Can-Am an die Zweiraderfolge vor 50 Jahren anknüpfen und ab 2025 wieder Motorräder bauen, die zeitgemäß sind und deshalb ohne Auspuff daherkommen.
„Heute werden wir unserer Geschichte als Zweiradhersteller wieder gerecht, indem wir der Elektromotorradbranche neuen Schwung verleihen“, sagte José Boisjoli, Präsident und CEO von BRP. Die beiden Elektro-Bikes hören auf den Namen Pulse und Origin. Angetrieben werden die Motorräder von einer neu entwickelten E-Maschine aus dem Mutterkonzern BRP, die entweder elf oder 35 Kilowatt leistet. Damit decken die Kanadier die Führerscheinklassen A1 und A2 ab.
Nur auf den zweiten Blick elektrisch
Das Design der beiden Bikes haben die Kanadier klassisch gestaltet. Wenn der Auspuff nicht fehlen würde, könnte man, zumindest auf den Fotos, nicht auf Anhieb erkennen, dass Akku und E-Motor für den Vortrieb zuständig sind. Die Batterie ist im Rahmen integriert, was wesentlich für die Optik entscheidend ist. Der komplette elektrische Antriebsstrang, also Batterie, Ladegerät, Inverter und Motor, werden flüssigkeitsgekühlt. Can-Am verspricht dadurch optimierte Reichweite und Ladezeit und eine langsamere Batteriedegration.
Pulse und Origin sind mit einem 8,9-kWh-Akku ausgestattet, der, so Can-Am, sowohl sengender Wüstenhitze als auch kalten Wintertemperaturen standhalten soll. Zum Aufladen haben beide Bikes einen Typ-2-Ladeanschluss, können also an AC-Ladepunkte angeschlossen werden. Etwa 50 Minuten müsste für das Auffüllen des Akkus von 20 auf 50 Prozent eingeplant werden. Can-Am gewährt für den Akku fünf Jahre Garantie, für das übrige Bike bleibt es bei den üblichen zwei Jahren Gewährleistung.
Pulse für die Stadt
Die Can-Am Pulse haben die Konstrukteure zum Pendeln und für die Stadt entwickelt. Dabei sieht man dem Motorrad, zumindest auf den Fotos, nicht sofort an, dass es ein „E-Bike“ ist. Nur der Auspuff fehlt, was aber nicht so schlimm ist, weil dafür der E-Antrieb das Hinterrad mit jeder Menge Power versorgt. Eine KYB-Federung mit 140 mm Federweg an der Gabel soll der Maschine ein sportliches Fahrgefühl vermitteln.
Über ein beachtliches 10,25-Zoll-Touchscreen-Display mit Apple CarPlay lässt sich die Fahrt unter anderem mit vier verschiedenen Fahrmodi (Normal, Sport+, ECO und Rain) an unterschiedliche Umgebungen und persönliche Präferenzen anpassen. Rekuperation beim Bremsen soll sich positiv auf die Reichweite auswirken. Für den Stadtverkehr prognostizieren die Kanadier bis zu 160 Kilometer mit einer Akkuladung, kombiniert bleiben dann noch 130 Kilometer übrig.
Origin für das Gelände
Eine Enduro, die sich außerhalb der Stadt im Gelände am wohlsten fühlt, soll die Origin sein. Die KYB-Vollfederung mit 255 mm Federweg vorne und einstellbarem Federweg hinten wird, laut Hersteller, im unbefestigten Gelände und auf asphaltierten Straßen gleichermaßen ein gutes Fahrgefühl vermitteln.
Auch die Can-Am Origin wird mit dem 10,25-Zoll-Monitor ausgeliefert. Dem definierten Einsatzzweck entsprechend finden sich bei den möglichen Fahrmodi neben Normal, Sport, ECO, und Rain zusätzlich noch Off-Road und Off-Road+.
Im Rahmen der Origin steckt der selbe 8,9-kWh-Akku wie in der Stadtmaschine. Die Gelände-Version macht sich jedoch in der Reichweite bemerkbar. So soll im Stadtverkehr mit einer Akkuladung geschätzt bis zu 145 Kilometer möglich sein, für das Gelände gibt es vom Hersteller derzeit keine Angaben.
Die Can-Am Pulse und die Can-Am Origin können in Deutschland und Österreich ab sofort bei ausgewählten BRP- Händlern vorbestellt werden. Mit der Produktion starten die Kanadier im vierten Quartal 2024, die weltweiten Auslieferungen sollen Anfang 2025 erfolgen. Mindestens 16.899 Euro will Can-Am für die Pulse haben, wählt man die Enduro-Origin sind nochmal 600 Euro zusätzlich fällig. Stolze Preise, die in der Praxis noch zeigen müssen, ob auf der Straße und im Gelände der Fahrspaß die Ausgaben aufwiegen.
Fotos: Can-Am
Quelle(n): Pressemitteilung von Can-Am vom 20.08.2024, Online-Konfigurator
| Technische Daten | Can-Am Pulse | Can-Am Origin |
|---|---|---|
| Fahrzeugklasse: | Motorrad Klasse L3e-A1/-A2 | Motorrad Klasse L3e-A1/-A2 |
| Motorrad-Typ | Naked-Bike | Enduro |
| ANTRIEB | ||
| Leistung (A1): | 11 kW | 11 kW |
| Leistung (A2): | 35 kW | 35 kW |
| BATTERIE & LADESTANDARD | ||
| Energieinhalt: | 8,9 kWh | 8,9 kWh |
| Batteriegarantie: | 5 Jahre | 5 Jahre |
| Wärmemanagement: | Flüssig-Thermalmanagement | Flüssig-Thermalmanagement |
| Ladestandard AC: | Typ 2 | Typ 2 |
| Ladestandard DC: | — | — |
| Ladezeit AC (20–80 %): | ca. 50 min | ca. 50 min |
| FAHRLEISTUNGEN | ||
| Beschleunigung (0–100 km/h): | 3,8 s | 4,3 s |
| REICHWEITE | ||
| Reichweite Stadt: | ca. 160 km | ca. 145 km |
| Reichweite kombiniert: | ca. 130 km | ca. 115 km |
| PREIS | ||
| Verfügbarkeit: | Bestellbar sofort, Auslieferung Anfang 2025 | Bestellbar sofort, Auslieferung Anfang 2025 |
| Preis DE: | ab 16.899 € | ab 17.499 € |
| Preis AT | ab 16.999 € | ab 17.599 € |
Das könnte Sie auch interessieren
Der Volks-Wagen von MG
Automobil
Karierter Überflieger?
Automobil