Studie: Polestar O2

11.03.2022 von Reinhold Hennig

Heiße Roadster-Studie der kühlen Schweden

Im Jahr 2020 präsentierte Polestar das Konzeptfahrzeug Precept als die Zukunftsvision der Marke in Bezug auf Design, Technologie und Nachhaltigkeit (wir berichteten). Jetzt haben sie mit der Studie O2 einen schicken Roadster nachgeschoben. Aus der Designsprache des Precept formten die Schweden ein Hardtop-Cabrio, das schon auf den Fotos sehr schnell aussieht.

„Polestar O2 ist das ‚Hero Car‘ unserer Marke“, so Thomas Ingenlath, CEO von Polestar. „Er lässt das Ausmaß unseres Potenzials erahnen und ist ein Vorgeschmack auf das, was wir mit den Talenten und der Technologie, die wir im eigenen Haus bündeln, entwerfen und entwickeln können. Er sieht nicht nur unglaublich aus, die Möglichkeit, das Dach absenken zu können, ohne einen Motor zu hören, verspricht ein großartiges Fahrerlebnis.“

Die vom Polestar 5 (der Serienversion des Precept) übernommene Aluminiumplattform soll nach den Worten des Herstellers für eine hohe Steifigkeit und dynamisches Ansprechverhalten sorgen. Eine straffe, agile Lenkung mit starkem Lenkmomentaufbau werde ein unmittelbares, geradliniges Lenkgefühl vermitteln. Diese Eigenschaften lassen ein dem Aussehen auf den Fotos entsprechendes Fahrgefühl erwarten.

Flacher Roadster und versteckte Aerodynamik

Die Bilder zeigen, dass Polestar die Designsprache des Precept zu einem sportlichen Roadster umgeformt hat und dabei die Familienähnlichkeit noch zu erkennen ist. Der 2+2-Sitzer zeigt durch die minimalen Karosserieüberhänge und den langen Radstand die Proportionen eines klassischen Sportwagens. Der Elektroantrieb und das moderne Cockpit-Design transformiert das Cabrio in die Moderne.

Die Schweden haben die Aerodynamik in dem attraktiven Design versteckt. So sollen integrierte Kanäle Luftströme turbulenzarm über die Räder und die Karosserieseiten ableiten. Turbulenzen hinter dem Fahrzeug wollen die Designer über speziell geformte Rückleuchten reduzieren. Diese Maßnahmen werden sich sicherlich positiv auf die Reichweite auswirken.

Die Entwickler haben sich besonders über Nachhaltigkeit und umweltfreundliche Fertigung Gedanken gemacht. Im Innenraum plant der Hersteller ein neues thermoplastisches „Monomaterial“ einzusetzen. Recyceltes Polyester als einziges Grundmaterial soll für die Herstellung verschiedener Komponenten genutzt werden. Dieses Material lässt sich einfach wiederverwenden und in den Materialkreislauf einbinden. Gleichzeitig wird dadurch auch noch Gewicht reduziert, was gut zu einem Sportwagen passt, weil es für bessere Beschleunigung sorgt und dem Elektroantrieb eine höhere Reichweite spendiert.

Die verschiedenen, im Chassis verwendeten Aluminiumsorten will Polestar kennzeichnen, damit sie in einem zweiten Leben sortenrein wiedergewonnen werden können.

Actioncam 2.0

Für den O2 haben sich die Entwickler noch etwas Besonderes einfallen lassen: Hinter den Rücksitzen wird der Sportler über eine autonome Video-Drohne verfügen. Die in Zusammenarbeit mit der Unterhaltungselektronikmarke Hoco Flow von Aerofugia entwickelte Konzeptdrohne kann während der Fahrt Selfie-Videos aufzeichnen.

Eine speziell entwickelte Tragfläche soll sich hinter den Rücksitzen anheben und so einen Unterdruck schaffen, der es der Drohne ermöglicht, während der Fahrt abzuheben. Bis zu einer Geschwindigkeit von 90 km/h folgt sie automatisch dem Roadster. Der Fahrer wird zwischen zwei Modi unterscheiden können: Einen sanfteren für Cruiser oder ein Modus für Actionaufnahmen mit sportlichem Ausdruck. Im Stand werden die Videoclips direkt über das 15-Zoll-Mitteldisplay bearbeitet und geteilt werden können.

Wie geht es weiter?

Aktuell wird der Polestar 2 als erstes BEV-Modell der Marke mit Dual- oder Single-Motor (bis zu 300 kW und 660 Nm) angeboten.

Aufbauend auf dem Design der Konzeptfahrzeuge Polestar Precept und Polestar O2 planen die Schweden, wie wir bereits im Oktober 2021 berichteten, in den kommenden drei Jahren drei neue Fahrzeuge auf den Markt zu bringen, in denen jeweils einige der in diesen Konzeptfahrzeugen vorgestellten Ideen verwirklicht werden sollen.

Die von Polestar geplanten Modelle 3 bis 5 sind in der nachfolgenden Tabelle aufgelistet. Ob wohl der Polestar 6 ein 2+2-Roadster wird?

Das plant Polestar

Jahr Typ Beschreibung
2022 Polestar 3 elektrisches Performance-SUV
2023 Polestar 4 ein kleineres, elektrisches Performance-SUV-Coupé
2024 Polestar 5 viertüriger Performance-GT, Weiterentwicklung des Polestar Precept

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