Pedelec oder S-Pedelec, E-Bike oder E-Roller: Was passt zu mir?

20.07.2016 von Redaktion Elektroautomobil

Immer mehr Fahrradfahrer vertrauen auf eingebauten Rückenwind per Elektromotor und Akku: Mehr als eine halbe Million Pedelecs, gerne auch E-Bikes genannt, sind dem Zweirad-Industrieverband zufolge im Jahr 2015 in Deutschland verkauft worden, und schon seit Jahren sind die Zuwachsraten im zweistelligen Bereich. Ein anderer Zweirad-Trend ist bei den Rollern und Kleinkrafträdern zu beobachten: Immer mehr Käufer greifen zu rein elektrischen Modellen, die nicht nur leiser und sauberer sind als ihre benzinbetriebenen Vorgänger, sondern dank der geringen Energie- und Wartungskosten auch das Konto schonen – wenngleich sie in der Anschaffung etwas teurer sind.

Egal ob Pedelec, E-Bike oder E-Roller: Allen gemeinsam ist die Akku-Reichweite von etwa 50 bis 100 Kilometern, was mehr als ausreichend ist für den Alltagseinsatz. Als Alternative zum eigenen Auto sind sie alle günstiger in Anschaffung und Unterhalt, zudem entfällt die lästige Parkplatzsuche. Und für jeden Einsatzzweck gibt es das passende Gefährt: E-Mountainbikes oder E-Rennräder für sportlich Ambitionierte, Lasten-Pedelecs als Autoersatz, E-Fahrräder bis 25 oder 45 km/h, rasante E-Bikes für Individualisten und E-Roller für Motorradfreunde mit grünem Gewissen.

Wer angesichts dieser Vielfalt so gar nicht weiß, wofür er sich entscheiden soll, kann sich zunächst eine entscheidende Frage stellen: Wie schnell will ich am Ziel ankommen?

Die mit etwa 95 Prozent zahlenmäßig stärkste Gruppe unter den Elektrofahrrädern, die Pedelecs, unterstützen nur bis 25 km/h – sind auf kurzen und vor allem städtischen Strecken dennoch meist schneller als Autos. Ihr großer Vorteil ist, dass sie denselben gesetzlichen Vorschriften unterliegen wie Fahrräder und sich fast genauso fahren. Führerschein, Helm oder Versicherung braucht man bei diesem Modell nicht. Die Maximalleistung von 250 Watt reicht locker, um entspannt am Arbeitsplatz anzukommen, starke Steigungen zu meistern oder ein vollbepacktes Lastenrad zu manövrieren. Der Elektromotor schaltet sich bei Pedelecs stets nur unterstützend zu. Also nur dann, wenn man selber in die Pedale tritt.

Wer immer noch per Fahrrad, aber viel flotter unterwegs sein will und möglichst schnell auch weitere Strecken zurücklegen möchte, hat zwei Alternativen: das S-Pedelec, die stärkere Version des Pedelecs oder das E-Bike – ein fahrradähnliches Zweirad, meist aber ohne Pedale, dessen Elektromotor wie beim Motorrad per Drehgriff am Lenker angesteuert wird. Hier ist mit bis zu 500 Watt deutlich mehr Leistung erlaubt. Durch die maximale Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h rutscht man allerdings zulassungsrechtlich in die Kategorie der Kleinkrafträder – Versicherungskennzeichen, Führerschein und ein geeigneter Helm sind deshalb Pflicht. Außerdem ist man bei der Wahl der Route etwas eingeschränkt: Da man mit diesen Fahrzeugen – außer mit abgeschaltetem Motor – Radwege nicht befahren darf, muss man auf mögliche Abkürzungen verzichten.

Wegen diesem Nachteil entscheidet sich mancher dann vielleicht sogar für einen E-Roller oder ein kleines E-Motorrad der 50er-Klasse als leise und saubere Alternative zum knatternden Zweitakter. Auch diese beschleunigen auf bis zu 45 km/h, weshalb Führerschein, Versicherungskennzeichen und Helm erforderlich sind. Es gibt sie in vielen verschiedenen Ausführungen: als Retro-Roller, modernen Scooter, geländetaugliche Enduro-Version oder sogar als Klapproller. Die Akkus sind bei vielen Modellen entnehmbar und können problemlos an herkömmlichen Steckdosen innerhalb weniger Stunden wieder vollständig geladen werden. Bei etwa 1.000 Watt Motorleistung beginnt der elektrische Kraftradspaß und endet erst bei durchaus kräftigen 4.000 Watt, womit starke Steigungen selbst mit Sozius kein Problem darstellen. Mit den leistungsstärksten Modellen darf man außerdem davon ausgehen, erstaunte Blicke von Autofahrern zu ernten: Da bei Elektromotoren das volle Drehmoment von der ersten Umdrehung anliegt, dürfte so mancher Ampelstart deutlich rasanter ausfallen, als vom Pkw-Lenker vermutet. (Von Michael Neissendorfer | pd-f.de/biketec)

  1. Hans Hofer sagt:

    Warum brauchen E Bikes überhaupt ein Getriebe? Ein E Auto oder E Motorrad hat nur einen Gang

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