Smart #5: E-SUV mit 400 kW Ladeleistung

22.03.2025 von Marcus Zacher

Europapremiere des Smart #5

Smart zündet die nächste Stufe bei der eigenen Neuausrichtung. Mit dem #5 hat die Marke erstmals ein rundum familientaugliches Modell im Portfolio, das dazu noch mit einer rekordverdächtigen Ladeleistung im Segment der Mittelklasse-SUV beeindruckt. Erster Check des neuen Elektro-SUV.

Ja, liebe Smart-Fans, ein Nachfolger des Fortwo lässt weiterhin auf sich warten und wird aller Voraussicht nach auch nicht in den nächsten ein, zwei Jahren das Licht der Welt erblicken. Stattdessen folgt auf das Kompakt-SUV #1 und das SUV-Coupé #3 nun das Mittelklasse-SUV #5.

Denn die unter dem chinesischen Autoriesen Geely agierende Marke setzt ihren Wachstumskurs unbeirrt fort – und das in doppelter Hinsicht. Denn der neue Smart #5 ist nichts weniger als das bislang größte Modell mit Smart-Logo, streckt sich auf fast 4,70 Meter Länge und bietet damit Bestsellern wie dem jüngst überarbeiteten Tesla Model Y oder dem Škoda Enyaq Paroli.

Großer Kofferraum & großer Frunk

Der Vorteil des Größenwachstums in allen Dimensionen: Erstmals gibt es auf allen Außensitzen massig Platz und der Kofferraum bietet mit 630 Litern ein reisetaugliches Maß. Dieser kann durch Umklappen – leider nur im Verhältnis 60:40 – auf 1.530 Liter erweitert werden. Für lange Gegenstände gibt es eine Durchreiche im Mittelsitz.

Weitere 72 Liter – oder alternativ eine große Duffel Bag – passen in den Frunk, der bei den Allradlern aufgrund des vorderen Antriebs mit 47 Litern etwas kleiner ausfällt.

Beim ersten Probesitzen erweist sich das Gestühl als ungemein bequem. Im modernen und hochwertig verarbeiteten Cockpit gibt es eine luftige Mittelkonsole (inklusive gekühltem Ablagefach und Ladekarten-Halter), hinten freut man sich über die verstellbaren Leselampen, den ebenen Innenraumboden und der Chauffeurs-Funktion: Der hinter dem Beifahrer sitzende Passagier kann den Vordersitz elektrisch nach vorne fahren, um noch mehr Beinfreiheit zu schaffen.

Neue Infotainment-Generation

Im #5 setzt Smart erstmalig auf einen Chipsatz von AMD (Typ V2000) und hat gleichzeitig die Infotainment-Software auf den neuesten Stand gebracht. Der Fahrer blickt auf ein gestochen scharfes 10,25-Zoll-Display und kann darüber hinaus ein Head-up-Display mit Augmented Reality nutzen.

Das Infotainment-Doppel-Display misst 25,6 Zoll Bildschirmdiagonale und reagiert extrem schnell auf die Befehle. Die dargestellten Widgets und Kurzwahltasten lassen sich personalisieren und mit einem Drei-Finger-Wisch können Inhalte zwischen den beiden Bildschirmen ausgetauscht werden.

Da der Softwarestand noch nicht final ist und die deutsche Übersetzung während unseres Checks ebenfalls noch nicht zu Verfügung stand, können wir die neue Software jedoch erst bei einem späteren Test ausführlich bewerten. Der erste Eindruck ist jedoch äußerst vielversprechend.

Lässt sogar Porsche an der Ladesäule alt aussehen

Das Highlight des Smart #5 ist jedoch zweifelsohne die imposante Ladeleistung von bis zu 400 kW. Dank der bei der Marke erstmalig eingesetzten 800-Volt-Technik kann die Ladezeit auf unter 18 Minuten reduziert werden. Diese Angabe schreit förmlich nach einem Ladetest, den wir später natürlich ebenfalls nachholen werden.

Diese 5 Modellvarianten stehen zur Auswahl

Pro Pro+ Premium Pulse Summit Edition
Antrieb: RWD RWD RWD AWD AWD
Leistung: 250 kW 267 kW 267 kW 432 kW 432 kW
Drehmoment: 373 Nm 373 Nm 373 Nm 643 Nm 643 Nm
0–100 km/h: 6,9 s 6,5 s 6,5 s 4,9 s 4,9 s
Höchstgeschw.: 200 km/h 200 km/h 200 km/h 200 km/h 200 km/h
Batterie (netto): 74,4 kWh 94 kWh 94 kWh 94 kWh 94 kWh
Zellen: LFP NMC NMC NMC NMC
HV-Bordnetz: 400 V 800 V 800 V 800 V 800 V
Reichweite (WLTP): 465 km 590 km 590 km 540 km 540 km
AC-Ladeleistung: 11 kW 22 kW 22 kW 22 kW 22 kW
DC-Ladeleistung: 150 kW 400 kW 400 kW 400 kW 400 kW
DC-Ladezeit (10–80 %): < 30 min < 18 min < 18 min < 18 min < 18 min
Kofferraum: 630–1.530 l 630–1.530 l 630–1.530 l 630–1.530 l 630–1.530 l
Frunk: 72 l 72 l 72 l 47 l 47 l
Preis DE: ab 45.900 € ab 50.900 € ab 55.400 € ab 55.400 € ab 56.900 €
Preis AT: ab 49.000 € ab 54.000 € ab 58.500 € ab 58.500 € ab 60.000 €
Pro: Günstiger Einstieg – mit einigen Abstrichen

Das Basismodell „Pro“ profitiert als einzige Ausstattungsvariante allerdings noch nicht von der 800-Volt-Technologie. Er ist als günstiger Einsteiger ausgelegt, der im Gegenzug (und trotz alles andere als spartanischer Ausstattung) schon ab 45.900 Euro in der Liste steht. In Österreich beginnt der Einstieg erst 49.000 Euro.

Dafür erhalten Kunden einen 250 kW starken E-Motor an der Hinterachse, einen LFP-Akku mit 74,4 kWh (netto, brutto: 76 kWh) und immerhin 465 Kilometer Norm-Reichweite.

Geladen wird mit bestenfalls 150 kW, womit weniger als 30 Minuten für den Hub auf 80 Prozent eingeplant werden müssen. Die Wechselstromladung erfolgt mit bestenfalls 11 kW. Alles in allem ein für diese Preisklasse standesgemäßes, wenn auch nicht überragendes Gesamtpaket.

Pro+: Ab hier mit 800 Volt

Aber der Ausstattung „Pro+“ gibt es das 800-Volt-Bordnetz mit den genannten Ladedaten. Außerdem erstarkt der Heckmotor auf 267 kW und bei der Akku-Technologie setzt man nun auf NMC-Zellen, die zusammen 94 kWh (netto, brutto: 100 kWh) speichern.

Die Reichweite erhöht sich somit auf bis zu 590 Kilometer und als Bonbon ist nun sogar ein 22-kW-Bordlader Serie. Faire 5.000 Euro extra kostet das Upgrade.

Premium und Pulse: Qual der Wahl – Vollaustattung oder Allrad?

Die Version „Premium“ setzt auf dem „Pro+“ auf, bietet jedoch die Komplettausstattung, wozu etwa das genannte AR-HuD und das Infotainment-Doppel-Display gehören. Darüber hinaus darf man sich über den brillanten Klang des Sennheiser-Soundsystems freuen. Aufpreis für das Paket: weitere 4.500 Euro.

Noch mehr Dampf und Allradantrieb bekommen Kunden im „Pulse“: Durch den zweiten E-Motor an der Vorderachse stehen nun 432 kW auf Abruf bereit, im Gegenzug muss man sich mit 50 Kilometern weniger Reichweite begnügen. Die Ausstattung ist weniger umfangreich als im „Premium“. Dafür kostet er genauso viel wie dieser.

Summit Edition: für Offroad-Fans

Ein Schmankerl stellt die limitierte „Summit Edition“ dar, die mit einer Sonderlackierung und umfangreicher (jedoch nur optional erhältlicher) Geländeausrüstung zu haben sein wird. Er setzt auf dem „Pulse“ auf, bietet aber noch ein paar Ausstattungsdetails mehr.

Angeblich sollen nur 300 Fahrzeuge für Deutschland vorgesehen sein, Seltenheitswert ist also garantiert. Der Preis liegt hier bei 56.900 Euro in Deutschland. In Österreich werden glatte 60.000 Euro fällig.

Der Bestellstart für alle genannten Varianten erfolgt in Deutschland am 24. April 2025. Gegen Ende Juni werden die ersten Auslieferungen erwartet. In Österreich werden Bestellungen ab Anfang Mai entgegengenommen.

Fazit: Familientaugliches SUV mit spektakulärer Ladeleistung

Beim ersten Check hinterlässt der Smart #5 einen äußerst positiven Eindruck: Die Qualität überragt inzwischen die Modelle der ehemaligen Mercedes-Mutter, das Platzangebot ist ordentlich und die Ausstattung stets umfangreich. Ein Highlight sind die 800-Volt-Varianten, die zu einem fairen Aufpreis bestellt werden können.

Einzig das aufrechte Karosseriedesign sowie die nicht gerade überragenden WLTP-Reichweiten lassen vermuten, dass es mit der Effizienz (auf der Autobahn) nicht weit her ist. Wie sich der Smart #5 in der Praxis schlägt, werden wir bei einem späteren Fahrtest herausfinden.

Fotos: Smart, Roserbrothers
Quelle(n): Pressemappe vom 22.03.2025

Pro & Contra: Smart #5

Pro:

  • hohe Ladeleistung & kurze Ladezeit
  • umfangreiche Serienausstattung
  • fairer Einstiegspreis

Contra:

  • trotz großer Akkus überschaubare WLTP-Reichweiten
  • Rücksitze nicht 40:20:40 umklappbar
  • Basisversion ohne 800 Volt
Update vom 24.03.2025: Ergänzung der österreichischen Preise

Die Preise für den österreichischen Markt wurden ergänzt und der Bestellstart hinzugefügt.

Drei Alternativen zum Smart #5

Tesla Model Y (Juniper)

Der weltweite Bestseller hat erst kürzlich eine Überarbeitung erhalten. Für den Tesla sprechen die vorbildliche Raumökonomie, die hohe Effizienz und das gute Preis-/Leistungsverhältnis. Bei der Ladeperformance und den Assistenzsystemen hinkt er der Konkurrenz jedoch mittlerweile hinterher. Preislich beginnt er bei rund 45.000 Euro.

Škoda Enyaq

Der Škoda Enyaq gehört zu den beliebtesten Mittelklasse-SUV in Europa. Ihn zeichnen ein angenehmes Fahrverhalten, eine intuitive Bedienung und viele nützliche Details aus. Allerdings müssen viele Extras hinzugebucht werden, um den Enyaq standesgemäß auszustatten und bei der Ladeleistung schwimmt er ebenfalls nur im Mittelfeld mit. Bei knapp unter 45.000 Euro beginnt die Preisliste.

Hyundai Ioniq 5

Das Crossover ist seit jeher mit 800-Volt-Technik ausgerüstet, was ihm ebenso kurze Ladezeiten beschert. Er bietet viel Platz und eine ungewöhnliche Optik. Die Ausstattung ist erst ab den höheren Trim-Levels umfassend. Los geht es bei unter 44.000 Euro.

Bildergalerie Smart #5

Technische Daten (Karosserie) Smart #5
Fahrzeugklasse: Mittelklasse
Karosserie: SUV
Sitze/Türen: 5/5
Länge x Breite (exkl. Spiegel) x Höhe: 4,695 m x 1,920 m x 1,7,05 m
Radstand: 2,900 m
Gepäckraum: 630–1.530 l
Frunk (RWD/AWD): 72 l/47 l
Leergewicht: 2.200–2.370 kg
Zuladung: 500 kg
Anhängelast (gebremst/ungebremst): 1.600 kg/750 kg

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