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EAM 02/2024 - April/Mai
Die europäische Kundschaft musste sich lange gedulden, um das Tesla Model Y entgegennehmen zu können. Doch mit der heutigen, offiziellen Deutschlandpremiere starten die Auslieferungen und das Mittelklasse-SUV rollt endlich auf unsere Straßen. Wir waren vor Ort und haben uns die Europaversion des Model Y bereits angeschaut.
Das Tesla Model Y ist kein Unbekannter für uns. Bereits Anfang 2019 berichteten wir über Teslas neuestes Modell und letztes Jahr konnten wir sogar ein Model Y Performance fahren (Fahrbericht), allerdings noch als Grauimport aus den USA. Doch nun steht die EU-Version in den Startlöchern, die – anders als ursprünglich geplant – noch nicht in der Fabrik im brandenburgischen Grünheide produziert wird, sondern aus Shanghai importiert wird. Zunächst wird nur das allradgetriebene Long-Range-Modell mit einer WLTP-Reichweite von 507 Kilometern ausgeliefert – und das ziemlich kurzfristig. Wer heute bestellt, erhält sein Model Y bereits im September, wie der Konfigurator auf der Herstellerseite verspricht. Kundinnen und Kunden, die sich für das Model Y Performance interessieren, müssen sich dagegen noch bis Anfang nächsten Jahres gedulden.
Für die Premie wurde daher auch ein Model Y Long Range, bzw. „Maximale Reichweite“, enthült, das mit einer Höchstgeschwindigkeit von 217 km/h und einer äußerst zackigen Beschleunigung von 5,0 Sekunden zumindest auf dem Papier wenig Bedarf nach noch mehr Leistung aufkommen lassen dürfte. Bei der Nachfrage zu genauen Leistungsangaben druckst Tesla zwar etwas herum, doch laut offizieller Verbrauchsinformation sollen es 378 kW sein, was der bislang angenommenen Leistung der Performance-Version entsprechen würde. Diese wiederum wird mit 393 kW angegeben.
Widmen wir uns daher Punkten, die wir bereits jetzt begutachten können und fangen dabei am Heck an. Da eröffnet sich der gegenüber dem Model 3 deutlich größere Kofferraum, der über eine serienmäßige, elektrische Heckklappe verfügt und deren Rückenlehnen sicht per Hebel im Verhältnis 60 zu 40 umklappen lassen. Alternativ können die Rückenlehnen aber auch im Verhältnis 40:20:40 umgeklappt werden, wodurch sich lange Gegenstände, wie etwa Ski oder Holzlatten, probemlos transportieren lassen. Unterhalb des Kofferraums findet sich noch ein äußerst tiefes und ein flaches Fach, wo weiteres Equipment versteckt werden kann. Später könnte es auch noch die Siebensitzer-Variante mit zwei Notsitzen im Kofferraum geben, doch wann diese bestellbar sein wird, steht noch nicht fest. Ergänzend gibt es natürlich auch beim Model Y einen großzügigen Frunk.
Alle „umschlossenen Staumöglichkeiten“ (wie Tesla es nennt) zusammengerechnet, ergeben laut Hersteller einen Gepäckraum von 2.158 Litern. Die Vergleichbarkeit mit den Angaben anderer Hersteller fällt jedoch schwer, da sich Tesla nicht an die übliche VDA-Messmethode mit standardisierten Kofferraumkonfiguration und Messquadern hält. Aber Zahlen hin oder her, der Kofferraum sollte die meisten Familienansprüche problemlos befriedigen können und deutlich größer, praktischer und variabler als in der Limousine ist er allemal.
Auch im Fond gibt es nun mehr Kopf- und Beinfreiheit. Der Einstieg gelingt dank der höheren Sitzposition ohne Verrenkungen und auch die Beine sind nicht so stark angewinkelt, wie im Model 3. Wenn man die in der Neigung verstellbaren Rückenlehnen weit nach hinten kippt, kann es jedoch vorkommen, dass Personen mit einer Körpergröße über 1,80 Meter leichten Kontakt zum hinteren Dachquerträger bekommen. Unterm Strich bietet der Fond jedoch ein deutliches Plus zur Limousine, die sich das SUV unter anderem mit einer größeren Außenlänge (4,75 Meter) und Fahrzeughöhe (1,62 Meter) erkauft.
Im Cockpit gibt es dagegen kaum Unterschiede. Natürlich sitzt man auch hier etwas höher, aber das cleane Interieur mit dem großen, zentralen 15-Zoll-Touchdisplay findet sich auch im Model Y und die Bedienung entspricht, mit allen seinen Eigenheiten, ebenfalls der der Limousine Model 3.
Das Tesla Model Y Maximale Reichweite startet derzeit bei 59.965 Euro vor Abzug der BAFA-Förderung (7.975 Euro brutto inkl. Herstelleranteil). Das Performance-Modell steht für 7.000 Euro mehr in der Liste und ist ebenfalls förderfähig. Den Herstelleranteil in Höhe von 2.500 Euro (netto) rechnet Tesla im Konfigurator wie üblich bereits ein. In Österreich startet das Long-Range-Modell bereits bei 57.490 Euro und ist ebenfalls mit 5.400 Euro brutto förderfähig, das Performance-Modell (ab 63.490 Euro) ist es nach aktuellem Stand nicht.
Tesla-typisch sind bereits die Basismodelle sehr gut ausgestattet. Neben Farben und Rädern gibt es noch eine Anhängerkupplung, die nachträglich installiert werden kann und bis zu 1.600 Kilogramm Anhängelast erlaubt, den „Enhanced Autopilot“, für den Tesla 3.800 Euro Aufpreis verlangt, oder alternativ das „volle Potenzial für autonomes Fahren“, wofür Tesla satte 7.500 Euro aufruft. Letzterer fügt zum Enhanced Autopiloten jedoch nur eine Ampel- und Stoppschilderkennung hinzu. Das automatische Fahren innerorts soll es erst in Zukunft geben und ist in Deutschland auch rechtlich so noch nicht erlaubt.
Elon Musk ist sich sicher, dass das Model Y innerhalb kurzer Zeit zum meistverkauften Tesla-Modell avancieren wird. Und das erwarten wir auch. Der Aufpreis zum Model 3 ist mit über 6.000 Euro zwar nicht ganz ohne, doch erhält man das deutlich universellere und familientauglichere Fahrzeug. Gerade angesichts des weiterhin währenden SUV-Booms fällt diese Prognose daher leicht. Auf der anderen Seite ist der Wettbewerb inzwischen deutlich gewachsen und in dieser Fahrzeugklasse gibt es inzwischen eine ganze Menge an attraktiven Alternativen. Doch angesichts der gebotenen Ausstattung, der enormen Leistung, der hohen WLTP-Reichweite und dem immer noch zuverlässigsten Ladenetzwerk wird es nicht lange dauern, bis das Model Y das Model 3 in den Zulassungscharts ablösen wird.
Text: Marcus Zacher / Fotos: Tesla
Die Leistungdaten im Text wurden gemäß der offiziellen Angaben von Tesla aktualisiert.
Technische Daten | |
---|---|
Fahrzeugbezeichnung: | Tesla Model Y Maximale Reichweite |
Fahrzeugbeschreibung: | fünftüriger, fünfsitziger Mittelklasse-SUV |
ANTRIEB | |
Bauart: | Asynchronmaschine an der VA, permanenterregte Synchronmaschine an der HA |
Leistung: | 378 kW |
Drehmoment: | 493 Nm |
BATTERIE & LADESTANDARD | |
Energieinhalt (brutto/netto): | 82 kWh/— |
Batteriegarantie: | 8 Jahre oder 192.000 km |
Garantierte Batteriekapazität: | 70 % |
Wärmemanagement: | Flüssig-Thermalmanagement |
Ladestandard AC: | Typ 2 11 kW 3p |
Ladestandard DC: | CCS 250 kW (am Supercharger), sonst 200 kW |
Ladezeit AC 11-kW-Ladestation 0-100 %: | ca. 8 h |
Ladezeit DC 350-kW-Ladestation 10-80 %: | N/A |
FAHRLEISTUNGEN | |
Höchstgeschwindigkeit: | 217 km/h |
Beschleunigung (0-100 km/h): | 5,0 s |
REICHWEITE & VERBRAUCH | |
WLTP: | 507 km |
NEFZ: | N/A |
EPA: | N/A |
Verbrauch (WLTP): | 16,9 kWh/100 km |
ABMESSUNGEN & GEWICHT | |
Länge x Breite (ohne Spiegel) x Höhe: | 4,751 m x 1,921 m x 1,624 m |
Breite (mit Spiegel): | 2,129 m |
Radstand: | 2,890 m |
Gepäckraum: | bis zu 2.158 l (inkl. Frunk) |
Frunk: | ja |
Leergewicht: | 2.131 kg |
Anhängelast (gebremst/ungebremst): | 1.600 kg/750 kg |
cW-Wert: | 0,23 |
cW x A: | N/A |
PREIS | |
Deutschland: | ab 59.965 € |
Österreich: | ab 66.965 € |
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Bei diesen Strompreisen in der niedrigen Reichweite , sowie den Kaufpreisen werde ich mir noch kein Elektroauto kaufen.
Mit freundlichen Grüßen
J. Escher
Schickes Auto. Uns so geräumig und günstig dazu! Wahnsinn. Dazu kann ich es kostenfrei an der eigenen Photovoltaik laden. Was will man mehr? Na ja, Performance muss schon sein 🙂