Citroën ë-C3 Aircross und Opel Frontera Electric im Vergleich

07.08.2024 von Reinhold Hennig

Zweieiige Zwillinge

Citroën ë-C3 Aircross und Opel Frontera setzen auf der selben Basis auf, sind aber trotz gleicher Abmessungen und Reichweite eigenständige Fahrzeuge. Was unterscheidet die beiden Budget-SUV?

Mit seinen 14 Marken versucht Stellantis naturgemäß Synergieeffekte zu nutzen und möglichst viele Gleichteile in seinen Fahrzeugen zu verwenden. So ist es auch bei den beiden neuen Kompaktklasse-SUVs Citroën ë-C3 Aircross und Opel Frontera, die sich nicht nur die konzerneigene Smart-Car-Plattform teilen, sondern gleich die komplette Grundkarosserie. Den Unterschied machen eigene Front- und Heckpartien, die entsprechend dem jeweiligen Markengesicht designt sind.

Gleiche Plattform und gleiche technische Basis

Der Antriebsstrang der Stellantis-Plattform bietet keine Überraschungen. An der Vorderachse werkelt ist die aus dem Citroën ë-C3 bekannte E-Maschine mit 83 Kilowatt Leistung. Die Energie liefert ein Lithium-Eisenphosphat-Fahrakku (LFP) mit 44 kWh Energieinhalt, der, wohl um den Einstiegspreis niedrig zu halten, durch einen einphasigen AC-Lader mit maximal 7,4 Kilowatt geladen wird. Den 11-kW-Dreiphasenlader kann man aber für einen moderaten Aufpreis von 400 Euro bzw. 500 Euro in der Bestellung ankreuzen. Eine Investition, die sich in jedem Fall langfristig auszahlt.

Am Schnelllader können die Zwillinge den Akku mit bis zu 100 kW Ladeleistung auffüllen, womit die Batterie in weniger als einer halben Stunde von 20 auf 80 Prozent gebracht werden soll. Die Reichweite nach WLTP geben beide Hersteller mit etwa 300 Kilometern an. Eine Long-Range-Version soll schon im nächsten Jahr folgen, die dann über 400 Kilometer Reichweite haben wird.

Im Gepäckabteil sind sich die beiden Fahrzeuge wieder einig. 460 Liter passen in den Kofferraum der kompakten SUV. Die Rückenlehne der zweiten Reihe lässt sich im Verhältnis 40 zu 60 umklappen, so das dann maximal 1.600 Liter Kofferraumvolumen zur Verfügung stehen.

Das Markengesicht macht den Unterschied

Im Markengesicht steckt eines der Unterschiede der beiden Fahrzeuge. Der Aircross trägt vorne die neue Citroën-Designsprache inklusive dem ovalen Logo und der Dreipunkt-Lichtsignatur der Scheinwerfer. Auch die Heckklappe ziert das schwarze Logo-Band des aktuellen Citroën-Looks. Die Ähnlichkeit mit dem neuen ë-C3 ist nicht zu übersehen. Auch der Opel darf das Vizor-Gesicht zeigen, das die LED-Scheinwerfer nahtlos einschließt und bereits von Mokka oder Astra bekannt ist.

Ebenso sieht der Frontera von hinten aus wie ein echter Opel. Beiden Modellen gemeinsam ist die hohe, waagerechte Fronthaube, die die Autos robust wirken lässt und den SUV-Charakter unterstreicht. Die Dachlinie fällt nicht nach hinten ab und bietet so viel Platz und ein luftiges Raumgefühl auf der Rückbank, was dem Umstand zu verdanken ist, dass Aircross und Frontera als Siebensitzer entworfen wurden. Leider gibt es die zusätzlichen Sitze in der dritten Reihe nur in Verbindung mit dem Hybridantrieb.

Innenraum und Fahrgefühl beinhalten aber das größte Unterscheidungspotential. Beide Fahrzeuge sind innen komplett markentypisch eingerichtet. Der Citroën hat schon ab der Einstiegsversion „You“ die Comfort-Federung eingebaut, die für ein französisch weiches gleiten sorgen soll. Die Sitze mit zusätzlichem Schaumstoff sind jedoch entweder mit dem „Plus Pack“ extra zu bestellen oder man entscheidet sich gleich für die voll ausgestattete „Max“ Version.

Für Fahrinformationen hat der Citroen ein schmales Anzeigenband zwischen Frontscheibe und Armaturenbrett. Der Hersteller nennt das „Head-up-Display“, obwohl die Werte nicht auf die Windschutzscheibe projiziert werden, aber immerhin ist die Anzeige gut im Sichtfeld des Fahrers, noch oberhalb des Lenkrades platziert. Der 10,25-Zoll-Infotainment-Bildschirm in der Armaturenbrettmitte ist nur der „Max“-Version vorbehalten, ersatzweise befindet sich dort serienmäßig eine Halterung für das Smartphone, das mittels einer App Infotainment und Navi bereitstellen kann.

Handy-Halterung statt Infotainment-Display

Auch der Opel verfügt in der Standard-Version „Edition“ über eine Handy-Halterung und eine App für Infotainment und Navi. Die Top-Ausstattung „GS“ hat das Opel-Cockpit, das wir z. B. schon vom Astra her kennen. Zwei 10-Zoll-Displays für Fahrinfos und Infotainment beherrschen das Armaturenbrett. In der Opel-Version der Zwillinge haben die Vordersitze eine spezielle, mittig in der Sitzfläche von Fahrer und Beifahrer verlaufende Vertiefung, die den Druck auf das Steißbein verringern soll und damit einen entspannten Fahrkomfort auch bei langen Touren auf der Autobahn bieten kann.

Die Abmessungen der Zwillinge sind nahezu identisch. Beide Fahrzeuge sind 1,66 Meter hoch (inkl. Reling) und knapp 1,8 Meter breit. Lediglich bei der Länge misst der Aircross 4,395 Meter, während der Frontera einen Zentimeter kürzer ist. Offenbar ergibt sich die Differenz aus dem eigenen Design der Frontschürze. Ein größerer Unterschied zeigt sich im Leergewicht. Die Opel-Entwickler haben es geschafft, den Frontera mit 1.514 Kilogramm um 65 Kilogramm leichter zu machen als den Citroën. Dafür erhöht sich die Zuladung des Frontera um den selben Wert auf 516 Kilogramm. Einen Anhänger dürfen die Zwillinge auch ziehen, allerdings nur bis zu mageren 350 Kilogramm. Für einen Fahrradträger sollte es aber allemal reichen.

Beide Fahrzeuge unterscheiden sich nur wenig voneinander. Die größten Differenzen finden sich in der Innenraumgestaltung und im Leergewicht respektive der Zuladung wieder. Für eine Kaufentscheidung werden letztlich der Preis oder doch Präferenzen bei Marke, Optik und Interiordesign den Ausschlag geben.

Beide Stellantis-Brüder sind bereits bestellbar. Der Citroën ë-C3 Aircross wird in Deutschland ab 26.490 Euro abgegeben, in Österreich ab 27.480 Euro. Für den Opel Frontera verlangt der Händler in Deutschland ab 28.990 Euro und in Österreich ab 29.999 Euro. Damit ist der Citroën ausstattungsbereinigt etwa 2.000 Euro günstiger, als der Opel. Das kann in diesem Preissegment durchaus ausschlaggebend sein.

Fotos: Citroën, Opel
Quelle(n): Pressemitteilungen von Citroën, Pressemitteilung von Opel vom 03.07.2024; Konfiguratoren: Citroën (DE), Citroën (AT), Opel (DE), Opel (AT); Preislisten: (AT) Citroën ë-C3 Aircross vom 31.07.2024 (PDF), (DE) Opel Frontera vom 21.06.2024 (PDF), (AT) Opel Frontera vom 03.07.2024 (PDF)

Technische Daten Citroën ë-C3 Aircross Opel Frontera Electric
Fahrzeugklasse: Kompakt-SUV Kompakt-SUV
Sitze/Türen: 5/5 5/5
ANTRIEB
Antriebsart: Vorderradantrieb Vorderradantrieb
Leistung: 83 kW 83 kW
Drehmoment: 125 Nm 125 Nm
BATTERIE & LADESTANDARD
Energieinhalt (brutto/netto): 44 kWh/43,7 kWh 44 kWh/43,7 kWh
Zellchemie: LFP (Lithium-Eisenphosphat) LFP (Lithium-Eisenphosphat)
Ladestandard AC (Serie): Typ 2 7,4 kW 1p Typ 2 7,4 kW 1p
Ladestandard AC (optional): Typ 2 11 kW 3p Typ 2 11 kW 3p
Ladestandard DC: CCS 100 kW CCS 100 kW
Ladezeit DC (20–80 %): ca. 26 min ca. 26 min
FAHRLEISTUNGEN
Höchstgeschwindigkeit: 143 km/h 140 km/h
Beschleunigung (0–100 km/h): 12,9 s 12,1 s
REICHWEITE & VERBRAUCH
Reichweite (WLTP): 303 km 305 km
Verbrauch (WLTP): 18,2–18,3 kWh/100 km 18,2–18,5 kWh/100 km
ABMESSUNGEN & GEWICHT
Länge x Breite (ohne Spiegel) x Höhe: 4,395 m x 1,795 m x 1,66 m 4,385 m x 1,795 m x 1,655 m
Radstand: 2,670 m 2,672 m
Gepäckraum: 460–1.600 l 460–1.600 l
Frunk:
Leergewicht: 1.579 kg 1.514 kg
Zuladung: 452 kg 516 kg
Anhängelast (gebremst/ungebremst): 350 kg/350 kg 350 kg/350 kg
PREIS
Verfügbarkeit: bestellbar bestellbar
Deutschland: ab 26.490 € ab 28.990 €
Österreich: ab 27.480 € ab 29.999 €
  1. Robert sagt:

    solche E Autos braucht keiner. Ab echte 400km Reichweite bei etwa 110km/h würde es sinnvoll werden. Bei der angegebenen Wert machr es nur Sinn, wenn man daheim laden kann.

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