Aufholdjagd in China: VW ID. Aura, ID. Era und ID. Evo

05.05.2025 von Reinhold Hennig

VW startet Modelloffensive für China

Bis 2027 will Volkswagen nicht weniger als 30 neue Fahrzeuge in China anbieten. Mit unterschiedlichen Technologien und Designausrichtungen will der deutsche Autobauer verschiedene Zielgruppen im Reich der Mitte ansprechen.

In China läuft es gerade nicht so rund für Volkswagen. Den Trend umkehren sollen in China entwickelte Modelle für die dortigen Kunden. Angefangen hat die „In China, für China“-Strategie“ im April 2024 auf der Auto China. Mit dem Konzeptfahrzeug ID. Code zeigte der deutsche Autobauer einen SUV der Fünfmeter-Klasse, der eher an einen Gran Turismo erinnerte.

„In China, für China“-Strategie: 30 neue Modelle in drei Jahren

Davon abgeleitet präsentiert die Marke nun bei der diesjährigen Automesse in Shanghai gemeinsam mit ihren chinesischen Joint-Venture-Partnern drei neue Konzeptfahrzeuge und hofft damit den Geschmack der asiatischen Autofahrer zu treffen. Die Studien ID. Aura (von FAW-Volkswagen), ID. Era (von SAIC Volkswagen) und ID. Evo (von Volkswagen Anhui) repräsentieren die ersten der insgesamt 30 neuen VW-Modelle für den Neustart. Allerdings sind davon nur 20 NEV-Fahrzeuge, zu denen in China neben vollelektrischen Fahrzeugen auch Modelle mit Plug-in-Hybrid- sowie Range-Extender-Antrieben gehören.

„Die drei Konzeptfahrzeuge sind das sichtbare Ergebnis unserer „In China, für China“-Strategie. Damit haben wir alle Voraussetzungen geschaffen, um der führende internationale Autohersteller in China zu bleiben“, sagt Thomas Schäfer, CEO der Marke Volkswagen.

Volkswagen will alle Serienversionen der in Shanghai vorgestellten Konzeptfahrzeuge mit KI-gestützten Systemen für hochautomatisiertes Fahren ausstatten. Im kommenden Jahr soll bis zur Stufe 2++ automatisiertes Fahren möglich sein. Das beinhaltet in bestimmten Situationen unter Aufsicht des Fahrers völlig autonomes Fahren – einschließlich Überhol- und Abbiegemanövern sowie dem selbständigen Einfädeln in den Verkehr.

ID. Era: 1.000 Kilometer mit Range Extender

Der ID. Era von SAIC Volkswagen ist ein großes SUV mit drei Sitzreihen und eines der NEV-Fahrzeuge mit Range Extender. Mit 300 Kilometern rein elektrischer Reichweite und Kraftstoff für weitere 700 Kilometer für den Lade-Generator will das Konzeptfahrzeug die magische 1.000-Kilometer-Reichweite für die chinesischen Kunden knacken. Die Reichweiten-Angaben entsprechen der Normangabe im CLTC-Zyklus, der weniger anspruchsvoll ist, als der in Europa übliche WLTP.

ID. Evo: das Lifestyle-SUV

Von Volkswagen Anhui soll der ID. Evo angeboten werden. Die Zielgruppe sind laut VW junge, Lifestyle-orientierte Kundinnen und Kunden mit extravagantem Geschmack. Das große SUV basiert auf einer 800-Volt-Plattform mit neuer Elektronik-Architektur, die eine Vielzahl digitaler Dienste ermöglichen und mit Over-the-Air Updates in kurzen Intervallen das Kundenerlebnis fortlaufend erweitern soll.

Der Zielgruppe entsprechend ist der ID. Evo futuristischer gestaltet. Die schmalen Frontscheinwerfer verlängern sich mit einem Lichtband, das jedoch nicht ganz bis zum Markenlogo reicht und auch nicht waagerecht angeordnet ist, sondern keilförmig auf das Logo zuführt. Die Rückseite des SUV sieht dagegen eher konventionell aus.

ID. Aura: 800 Volt und KI-Unterstützung

Das erste Konzeptfahrzeug, das auf der von Volkswagen speziell für China konzipierten Compact Main Platform (CMP) mit neuer Elektronikarchitektur basiert, ist der ID. Aura. Hochautomatisiertes Fahren mit KI-Unterstützung soll durch hohe Rechenleistung ein „intelligentes und zugleich natürliches Fahrverhalten“ bieten. Die Schräghecklimousine ist im A-Segment angesiedelt und soll mit einer Kombination aus moderner Technologie und dynamischem Design die Kunden begeistern. Ein KI-basierter humanoider Assistent ermöglicht die nahtlose Steuerung von Fahrzeugfunktionen und Infotainment.

Die Linienführung ist klassisch und sichtbar stromlinienförmig optimiert. Lediglich eine scharfe Kante auf der Seitenlinie soll etwas Charakter ausstrahlen. Schmale Scheinwerfer vorne, verbunden durch ein Lichtband, spiegeln sich im Heck durch ebenso schmale durchgängige Rückleuchten.

Fazit: Beginn der Aufholjagd

Der einstige Marktführer im Reich der Mitte will mit den angekündigten Modellen zurück in die Erfolgsspur. Bei dem Design haben die Entwickler die Bedürfnisse der chinesischen Kunden berücksichtigt. Technische Daten hat VW noch nicht bekannt gegeben, aber das wird wohl bald geschehen. Die Vorgabe von Thomas Ulbrich, CEO des Volkswagen China Technology Center (VCTC) für das Entwicklungszentrum in Hefei, ist „China-Speed“ – maximal 34 Monate Entwicklungszeit. Noch in diesem Jahr soll es losgehen.

Fotos: Volkswagen
Quelle(n): Pressemitteilung von Volkswagen vom 22.04.2025

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Podcast

Elektromobilität in der Schweiz

Infrastruktur / Podcast

Zum Abo

Die aktuelle Ausgabe!

Die aktuelle Ausgabe!

EAM 02/2025 – April/Mai

EAM-Newsfeed

Follow @elektroautomobil
Social Media Inhalte laden
2 Klicks für mehr Datenschutz: Erst wenn Sie hier klicken, wird eine Verbindung zu den Social Media Plattformen Twitter, Facebook und Instagram hergestellt und Inhalte in die Website geladen. Beim Laden der Inhalte werden Informationen, wie Ihre IP-Adresse, von Ihrem Browser direkt an einen Server von Facebook/Twitter/Instagram in die USA übermittelt und dort gespeichert.
Weitere Details finden Sie in unserer Datenschutzerklärung Social Media Inhalte laden

Das könnte Sie auch interessieren